Düsseldorfer Schauspielhaus im Abwärtstaumel

Das seit Monaten im Abstiegstaumel befindliche Schauspielhaus Düsseldorf bleibt im Sturzflug. Nachdem Stadt und Land NRW erst kürzlich 5,4 Millionen Euro Defizit des traditionsreichen Theaters übernehmen mussten, stellte eine erneute Prüfung der Finanzen nun eine weitere Lücke in Höhe von 1,9 Millionen Euro fest. Die Finanzen des Theaters werden jetzt komplett neu geordnet. Als erste Sparmaßnahme steht fest, das es das obligatorische Weihnachtsstück im Großen Haus nun nicht mehr geben wird.

Weitere tiefe Einschnitte gibt es beim Führungspersonal des Schauspielhauses. Die bisherige Leiterin des Jungen Schauspielhauses, Barbara Kantel scheidet zum 31. Juli aus dem Amt. Die Leitung des Jugendtheaters übernimmt Christof Seeger-Zurmühlen. Der Schauspieler und Regisseur spielte unter Kantels Vorgänger Stefan Fischer-Fels selbst im Ensemble des Jungen Schauspielhauses. Ebenso verlässt die Chefdramaturgin Eva-Maria Voigtländer das Theater am legendären Gustav-Gründgens-Platz in der NRW-Landeshauptstadt.

Der neue Interimsintendant Günther Beelitz hat zudem den von seinem geschassten Amtsvorgänger Manfred Weber aufgestellten Spielplan für die Spielzeit 2014/2015 massiv verändert. Er hat mehrere teure Inszenierungen gestrichen und will gleichzeitig das Haus produktiver machen. Die Zahl der Vorstellungen will Beelitz sowohl im Großen, als auch im Kleinen Haus deutlich erhöhen und zudem mit erheblich weniger Gastschauspielern arbeiten. - Andreas Rehnolt