Schauspielhaus Düsseldorf muss erneut saniert werden

Das Düsseldorfer Schauspielhaus muss ab Anfang 2016 nach Angaben der Stadt erneut aufwändig saniert werden. Für etwa ein halbes Jahr bleibt es dann geschlossen. Diese Arbeiten werden aber wohl länger dauern als geplant. Der Beginn der neuen Spielzeit verschiebt sich so um wahrscheinliche zwei Monate auf den November 2016. Die Spielzeit 2016/17 sollte eigentlich der große Auftakt werden für den neuen Intendanten Wilfried Schulz.

Jetzt ist nach Angaben von Kulturbeobachtern in Düsseldorf die Stimmung gedämpft, auch wenn die Stadt verspricht, dass die Sanierung den Start des neuen Intendanten nicht belasten soll. Saniert wird unter anderem das undichte Dach nach dem verheerenden Sturm Ela"im vergangenen Jahr. Außerdem bekommt das Schauspielhaus eine neue Lüftungs- und Heizungstechnik. Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich nach Angaben von Experten auf insgesamt 14 Millionen Euro. Während der Arbeiten zieht das Ensemble in die Probebühne Central nahe dem Hauptbahnhof um. Theaterfreunde hoffen, dass die neuerliche Sanierung nicht wieder ein schlechtes Omen für den neuen, derzeit noch in Dresden tätigen Intendanten Schulz sein wird.

Schon 2011, kurz vor dem Start der Intendanz des glücklosen Staffan Valdemar Holm war das traditionsreiche Haus am Gustav Gründgens Platz für rund 13 Millionen Euro saniert worden.

Die Bühne in der NRW-Landeshauptstadt wird derzeit vom Interimsintendanten Günther Beelitz geleitet. Das Schauspielhaus hätte es nach mehreren skandalträchtigen Führungswechseln und einem gewaltigen Millionendefizit in den vergangenen Jahren verdient, einmal wieder mit schauspielerischen Leistungen und hervorragenden Inszenierungen in die Kulturschlagzeilen zu kommen. Stadt und Land NRW als Gesellschafter des Theaters wollen sich dem Vernehmen nach die Kosten für die neuerliche Sanierung teilen. – Andreas Rehnolt