Düsseldorf Festival - mit getanztem Bach!

Das Zelt steht zum 26. Mal in Düsseldorfs Altstadt. Doch längst ist das Festival aus allen Nähten geplatzt, und aus dem einstmals bescheidenen „Altstadt-Festival“ wurde das anspruchsvolle „Düsseldorf Festival“. Gleichwohl bleibt das Zelt Mittelpunkt des vom 14. September bis 3. Oktober 2016 laufenden Festivals. Auf ihm wird getanzt, macht Neuer Zirkus auf revolutionäre Novitäten aufmerksam, mixt eine Schweizerin Jazz, Rock Punk und Chansons neu miteinander, sehnt sich ein Fado-Jungstar nach besseren Zeiten. Das klingt weniger nach Herum- und Weiterreichen weltweit vagabundierender Truppen als nach einer ehrenwerten Suche neuer Gesichter, die sich vom gängigen Festival-Karussell absetzen.

Dass die Schau mit Swan Lake beginnt (14. bis 16.9.) scheint dem zu widersprechen. Doch die erst 27-jährige Dada Masilo, gefeiert als Shootingstar der südafrikanischen Tanzszene, macht den Spitzenschuhen der „Dance Factory“ ganz neue und ungewöhnliche Beine.

Verwoben mit Kompositionen von Ligeti präsentiert die französische Choreographin und Barocktanz-Spezialistin Beatrice Massin die h-Moll-Messe von Bach mit zehn jungen Tänzerinnen und Tänzern. Die Inszenierung will „den Staub aus den Perücken der Kirchenräte fallen“ hören (18. bis 19.9.). Ein Hauch Magie sprengt schließlich die zirzensischen „Limits“, wenn Erienne Saglio, „ein Meister der neuen Magie“ bei Les Limbes von einem „ätherischen Zwischenreich träumt“ (22.- 24.9.). Der „Cirque Éloize“ präsentiert Cirkopolis, so die Ankündigung, hochvirtuos und „gar nicht zirzensisch“. Die israelische Truppe „Yemen Blues“ schließlich bietet mit ihrer aktuellen Show Insaniya einen, wie vorweg gelobt, „energetischen Sound zwischen den Welten“. – Günther Hennecke

(Foto: Cirque Éloize/Cirkopolis)