Milo Rau erhält den Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum

Der Schweizer Autor und Regisseur Milo Rau wurde am 4. Dezember mit dem mit 15.000 Euro dotierten diesjährigen Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum ausgezeichnet. Der Preis ist nach dem Autor, Dramatiker, Maler und Filmemacher Peter Weiss benannt. Alle zwei Jahre wird er an eine Persönlichkeit aus einer der Sparten Literatur, Theater, bildende Kunst und Film vergeben.

Die Jury würdige den „Real-Theater-Macher“ Rau für sein „globalhumanistisches Engagement und seine dezidiert politischen Inszenierungen“, die als aufrüttelnd-provokante Zumutungen auch im Sinne von Peter Weiss‘ Ästhetik des Widerstandes begriffen werden könnten, hieß es im Vorfeld der Preisverleihung.

Die Arbeiten des Preisträgers zeichneten sich durch ihre akribisch recherchierten Stoffe aus und zeugten von einer „zutiefst humanistischen Haltung“, so die Jury. Die Verleihung des Preises in der Sparte Theater erfolgt zum vierten Mal. Die vorherigen Preisträger in dieser Sparte waren George Tabori (1990), Kurt Hübner (2000) und zuletzt Dimiter Gotscheff (2008). Milo Rau wurde 1977 in Bern geboren. Er studierte Soziologie, Germanistik und Romanistik in Paris, Zürich und Berlin, unter anderem bei dem französischen Soziologen Pierre Bourdieu. – Andreas Rehnolt