Bund fördert bis 2021 internationale Produktionshäuser für zeitgenössische darstellende Künste 

Der Bund wird das Bündnis internationaler Produktionshäuser für zeitgenössische darstellende Künste in Deutschland bis zum Jahr 2021 fortsetzen. Von 2019 bis 2021 würden insgesamt 12 Millionen Euro durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Auszahlung kommen, teilte das HAU - Hebbel am Ufer Berlin -jetzt nach einer Sitzung des Haushaltsausschusses in Berlin mit. Damit setze der Bund in einem ersten Schritt das im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD vereinbarte Vorhaben um, die Förderung der internationalen Produktionshäuser substantiell zu stärken.

Auch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grütters, begrüßte die Entscheidung. Dem 2015 gegründeten Bündnis internationaler Produktionshäuser gehören die sieben größten Produktions- und Präsentationsorte für zeitgenössische Tanz-, Theater-, Musik-, Neue Medien- und Performance-Kunst in Deutschland an: FFT Forum Freies Theater Düsseldorf, HAU Hebbel am Ufer (Berlin), HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste (Dresden), Kampnagel (Hamburg), Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt am Main), PACT Zollverein (Essen) und tanzhaus nrw (Düsseldorf).

Im Bündnis führen die Häuser ihre Expertisen und Erfahrungen als zentrale kultur- und gesellschaftspolitische Akteure zusammen, um lokale und internationale künstlerische Perspektiven mit ihren jeweiligen Stadtgesellschaften in einen kontinuierlichen, offenen und vielfältigen Austausch zu bringen. Bereits in den Jahren 2016 bis 2018 wurde das Bündnis internationaler Produktionshäuser mit jährlich 4 Millionen Euro von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

Dadurch konnte das Bündnis einen erheblichen Beitrag zur Qualitätssteigerung im Sektor der darstellenden Künste in Deutschland leisten. So entstanden zusätzlich über 250 gemeinsame Veranstaltungen, Konferenzen, Kooperationen und künstlerische Formate sowie neukonzipierte Initiativen wie Residenz-, Recherche- oder Nachwuchsprogramme zur Förderung der Arbeitskontexte von Künstlerinnen und Künstlern, Gruppen und Produzentinnen und Produzenten. 

Die Akademie für Performing Arts Producers, die im laufenden Jahr erstmals stattfand, kann dank der Weiterförderung fortgeführt werden. Auch die Stärkung ortsspezifischer Kollaborationen – unter Einbindung wissenschaftlicher Institutionen, sozialer und zivilgesellschaftlicher Initiativen und interkultureller Ansätze – und der internationale Austausch sind zentraler Bestandteil der Bündnis-Arbeit.

Exemplarisch hierfür steht das gemeinsam erarbeitete Programm des Festivals „Claiming Common Spaces – Kunst und urbane Praxis", das im vergangenen Juni in Berlin stattfand. Für 2019 ist eine weitere Ausgabe des Festivals in Düsseldorf geplant. Der Entscheidung im Haushaltsausschuss des Bundestages war eine positive Evaluation der bisherigen Arbeit des Bündnisses durch die Universität Leipzig vorausgegangen. - Andreas Rehnolt