Ausstellung "Tanz in der Kunst" in Viersen

„Tanz in der Kunst“ lautet der Titel einer Ausstellung, die jetzt teilweise begleitend zum Festival tanz nrw 2021 in der Städtischen Galerie im Park im niederrheinischen Viersen zu sehen ist. Die Ausstellung ist bis zum 24. Mai terminiert und zeigt in Kunstwerken verschiedenste Tanztechniken. Basierend auf ihrem Bühnenstück mit dem Titel „Die Schöpfung“ widmet sich die Kompanie HARTMANNMUELLER dem Raum zwischen Natur, Gesellschaft und Wissenschaft.

Simon Hartmann und Daniel Ernesto Mueller bedienen sich dabei nach Angaben von Kuratorin Jutta Pitzen an den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde, um den seltsamen Netzwerken, die sich um die Welt spannen, auf die Schliche zu kommen. Sie errichten ein Laboratorium, das wilde Knospen treibt und das Selbstverständnis des Menschen als Krone der Schöpfung hinterfragt. Nur ein einziges Mal konnte 1941 das „Lackballett“ des Bauhaus-Meisters Oskar Schlemmer aufgeführt werden. Im Jahr 2018 setzte das „Theater der Klänge“ in Düsseldorf die Idee 77 Jahre später in neuer Gestalt fort und brachte die Produktion „Das Lackballett - Ein letzter Farb-Klang-Rausch von Oskar Schlemmer“ zur Aufführung.

Schlemmers Figurinen wurden neu interpretiert mit dem Blick auf Material und Farbe. Die Fächerfigurine, Fotos und Grafiken geben in der Ausstellung nun Einblicke in diese zeitgenössische Farb- und Formperformance. Etwa 20 Skulpturen und zahlreiche Grafiken, entstanden an der Schwelle zum 20. Jahrhundert, präsentieren im Kabinett „Tanz ins Zwanzigste“ eindrucksvoll, wie die damaligen Künstlerinnen und Künstler Bewegung, Leichtigkeit und Beschwingtheit einzufangen wussten. Getanzte Augenblicke zu bannen, darin besteht nach Angaben der Ausstellungsmacher die große Kunst der Fotografin Ursula Kaufmann. Ihre Aufnahmen aus Aufführungen des Tanztheaters Pina Bausch inspirierten den namhaften, in Essen lebenden Bildhauer Johannes Brus zu Skulpturen von Tänzerinnen.

Erstmals sind nun Figuren und Fotos vereint zu sehen. Ein besonderes Feingefühl für den richtigen Moment beweist auch die erst 26jährige Fotografin Eva Berten aus Nettetal. Selbst Tänzerin seit Kindertagen liegt es ihr am Herzen, die Vielseitigkeit des Tanzes zu zeigen. Ihr Fokus liegt stets auf den TänzerInnen, die sie minimalistisch in Szene setzt und mit symmetrischen Bildkompositionen und starken Linien in den Vordergrund rückt, um den kurzen Augenblick einer flüchtigen Bewegung festzuhalten. Neue Tuschezeichnungen der in Mönchengladbach lebenden Maria Lehnen runden den Blick auf den „Tanz in der Kunst“ ab.

Die Städtische Galerie im Park in Viersen ist wegen der Corona-Bestimmungen derzeit geschlossen. Normalerweise ist die Galerie dienstags bis samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. - Andreas Rehnolt