Gedenkveranstaltung zu Ehren von Stefan Soltész in Essen

Der plötzliche Tod des früheren Intendanten und Generalmusikdirektors Stefan Soltész vor wenigen Wochen in Wien hat nicht nur die Belegschaft der Theater und Philharmonie Essen, sondern auch die vielen Freundinnen und Freunde des Aalto-Theaters und der Essener Philharmoniker sehr unerwartet getroffen. Im Rahmen einer öffentlichen Gedenkveranstaltung haben die ehemaligen Kolleginnen, Kollegen sowie treue Theater- und Konzertbesucherinnen und -besucher nun die Gelegenheit, einen großen Theatermenschen und Künstler zu ehren und von ihm Abschied zu nehmen. Die Veranstaltung findet am 3. Oktober um 11 Uhr im Aalto-Theater statt.

Für die musikalische Gestaltung sorgen Solistinnen und Solisten des Aalto-Ensembles, Sängerinnen und Sänger des Opernchors des Aalto-Theaters sowie Musiker der Essener Philharmoniker. Eine offizielle Gedenkfeier richtete die Komische Oper Berlin bereits am 4. September aus. Ein Herzensprojekt von Stefan Soltész war die Orchesterakademie der Essener Philharmoniker, die auf seine Initiative hin 1999 ins Leben gerufen wurde und seitdem jungen Musikerinnen und Musikern die Möglichkeit bietet, praktische Erfahrungen in einem professionellen Orchester zu sammeln. Soltész war am 22. Juli nach einem Zusammenbruch während seines Dirigats der Oper Die schweigsame Frau im Münchner Nationaltheater verstorben.

Stefan Soltész, geboren in Ungarn, war von 1997 bis 2013 in Personalunion Intendant und Generalmusikdirektor des 1988 eröffneten Aalto-Theaters und der Essener Philharmoniker. Zahlreiche Musiktheaterproduktionen aus dieser Zeit sind in bleibender Erinnerung, darunter Richard Strauss’ Die Frau ohne Schatten oder Mozarts Don Giovanni, der dem Aalto-Theater in der Regie von Stefan Herheim den Titel „Opernhaus des Jahres“ bescherte. Eng verbunden ist die Intendanz von Stefan Soltész in Essen vor allem mit dem Wirken von Dietrich W. Hilsdorf, der in dieser Zeit etliche Opern von Giuseppe Verdi (Aida, Un Ballo in maschera u.a.), aber auch Bizets Carmen, Beethovens Fidelio und Wagners Walküre inszenierte. Der Eintritt zur öffentlichen Gedenkveranstaltung am 3. Oktober ist frei. - Andreas Rehnolt