Drei Fragen an... Berthold Warnecke
Berthold Warnecke studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Romanistik in Münster und Cremona (Italien), 1999 wurde er promoviert. Nach Stationen am Theater Münster (1998 bis 2007) und am Theater Erfurt (2007 bis 2016) ist er seit September 2016 als Operndirektor am Mainfranken Theater Würzburg engagiert. Darüber hinaus wirkt er seit 2007 als Intendant des Musikfestivals Schloss Cappenberg.
Als Produktionsdramaturg arbeitete er wiederholt mit Regisseuren wie Lorenzo Fioroni, Rosamund Gilmore, Jean-Louis Grinda, Michael Hampe, Dietrich Hilsdorf, Stephen Lawless, Guy Montavon, Gabriele Rech, Pamela Recinella und Tomo Sugao. Prägende Erfahrungen gewann er an der Seite von Persönlichkeiten wie Götz Alsmann, Katharina Thalbach, Werner Schneyder, Katharina Wagner und insbesondere Dominique Horwitz, für dessen Revuen „Musik Macht Manipulation“, „Reformhaus Lutter“, „Je t’aime. Das spektakuläre Leben des Serge Gainsbourg“ und zuletzt „ Ô Nuit d’Amour. Eine Offenbachiade über den Schein des unschönen Seins“ er als Co-Autor und Autor verantwortlich zeichnete.
Seit 2015 ist er Jurymitglied des Opern-Förderprogramms „Jeunes Ambassadeurs Lyriques“ in Montréal, eine Gastdramaturgie führte ihn im Frühjahr 2016 an die Opéra de Nice Côte d'Azur. Als Dramaturg in Oper und Konzert betreute er Uraufführungen von Komponisten wie Azio Corghi, Stefan Heucke, Franz Hummel, Volker David Kirchner und Alois Bröder, dessen Oper „The Wives of the Dead“ Berthold Warnecke gewidmet ist.
Berthold Warnecke ist Vater von zwei Kindern. Seine Lebensgefährtin ist die griechische Sopranistin Ilia Papandreou.
Was bedeutet für Sie persönlich „Theater“?
Leidenschaft. Glück. Immerwährende Herausforderung.
Was war für Sie der bisherige Höhepunkt in Ihrer Arbeit?
Zunächst die Jahre in Münster als persönlicher Referent von GMD Will Humburg, dem ich ALLES für meinen beruflichen Werdegang verdanke und mit dem ich einige der wunderbarsten Produktionen erleben durfte, darunter Wagners „Ring“, Verdis „Don Carlo“ (Regie: Dietrich Hilsdorf) und Strauss' „Rosenkavalier“ (Regie Gabriele Rech). Die Freundschaft und regelmäßige Zusammenarbeit mit Schauspieler und Regisseur Dominique Horwitz: ein aufregender „Freischütz“ in Erfurt, eine traumhafte „Ariadne auf Naxos“ in Würzburg! Schließlich die Begegnung und Freundschaft mit dem japanischen Regisseur Tomo Sugao, den ich für das Mainfranken Theater unter der Intendanz von Markus Trabusch entdecken konnte und der hier mit Meyerbeers „Hugenotten“, Adams' „Nixon in China“ und Wagners „Götterdämmerung“ gleich drei spektakuläre Abende in Szene gesetzt hat.
Welchen Ort in NRW würden Sie Besucher*innen/Freund*innen/Gästen gerne zeigen?
1.) „Il Panino“, der kleine Italiener gegenüber der Lambertikirche; bis heute Pflichtbesuch, wenn ich mich mit meinen Kindern in Münster treffe: der beste Espresso und die besten Panini in der City! 2.) Der Aasee. Ob auf dem Wasser mit dem Tretboot oder beim Spaziergang rund ums Ufer: Hier kann man durchatmen! 3.) Das Kunstmuseum Pablo Picasso.
Foto: Nik Schölzel
(Den Kontakt stellte theater:pur-Autor Christoph Schulte im Walde her.)
6. Mai 2020