Drei Fragen an... Angela van den Hoogen
Angela van den Hoogen über sich:
Nach Wunsch und Willen meiner Eltern habe ich mein Berufsleben mit etwas Vernünftigem begonnen: als Bankfachwirt. Bald danach folgte aber auch schon die Gründung von PRO CLASSICS und somit der Wechsel in die Selbständigkeit, die mich seit 30 Jahren auf Trab und immer am Ball hält. »Pro Classics = Kommunikation mit Klassischer Musik« – so haben Dr. Eckhardt van den Hoogen und ich am 1. April 1991 das Motto unserer Agentur festgelegt. Das ist auch heute noch gültig, wenngleich wir es ein wenig erweitert haben: Zur Klassischen Musik kamen nach und nach Museen, das Shakespeare-Festival und endlich auch noch der Zeitgenössische Tanz hinzu... und auch das funktioniert.
Zu unseren ersten Kunden zählten die Labels Naxos und Marco Polo; wir haben für EMI Classics und viele andere Tonträgerfirmen gearbeitet; die Deutsche Kammerakademie Neuss am Rhein gehört zu unserem langjährigen Kundenstamm, die jungen Label PASCHENrecords und Etera Classics sorgen für Abwechslung und erfreuliche CD-Aufnahmen. Wobei ich immer „wir“ schreibe ... natürlich haben mein Gründungspartner und ich schon ziemlich bald geheiratet und arbeiten und leben seitdem zusammen.
Was bedeutet für Sie persönlich Theater?
Theater ist Erlebnis und Erkenntnis. Ein Ort, an dem einem der Spiegel vorgehalten wird, man Verhalten als absurd auf der Bühne erlebt... und als nächstes realisieren muss, dass man selbst manchmal gar nicht anders agiert. Da ich als Pressezuständige des Shakespeare-Festivals regelmäßig im Globe bin, ist das Theater für mich aber auch einfach ein Ort der Freude und des herzlichen Lachens, denn wer konnte besser mit dem „Comique Relief“ umgehen als Shakespeare?
Was war für Sie der bisherige Höhepunkt Ihrer Theaterarbeit?
Gleichzeitig erstaunlich und wunderbar sind für mich die internationalen Produktionen, allen voran die ungarisch-sprachigen Inszenierungen des Castle Theatre Gyula - der Sommernachtstraum und das Ahogy Tetszik. Die Sprache wird zur Melodie, die Mimik, Gebärden und einfach die Kunst der Schauspieler lässt einen das aktuelle Werk auf einem ganz anderen Niveau verstehen, als wenn man die deutschsprachigen Produktionen sieht. Dies ist für mich ein ebenso faszinierendes wie bezauberndes Phänomen.
Welchen Ort in NRW - abgesehen von Ihrem Theater - würde Sie Besucherinnen und Besuchern gerne zeigen?
Es gibt so viele wunderbare Orte in NRW, die alle Orte der Kunst, Musik und des Theaters sind - sei es das Wasserschloss Dyck mit seinen Open-Air-Abenden des Niederrhein-Musikfestivals, sei es die futuristische Langen Foundation Neuss, die eine einzigartige Japansammlung beherbergt, sei es die Zeche Zollverein oder das Museum Schloss Moyland in Bedburg-Hau. Es gibt so viel in Nordrhein-Westfalen zu erkunden!
Foto: privat
(Den Kontakt stellte theater:pur-Autor Günther Hennecke her.)
10. Mai 2020