Drei Fragen an... Jele Brückner
Jele Brückner, geboren in Stuttgart, spielte bereits vor ihrem Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main in Inszenierungen von Einar Schleef und Peter Palitzsch am Schauspiel Frankfurt. Von 1989 bis 1997 war sie am Düsseldorfer Schauspielhaus engagiert. Es folgten Gastengagements am Schauspiel Bonn, Theater Bremen, Theatre de Vidy-Lausanne sowie bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Von 2000 bis 2010 war sie festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum. Ab 2010 war sie freischaffend tätig, u.a. am Centraltheater Leipzig, Theater Dortmund, Schauspiel Bonn, Staatstheater Mainz, Stadttheater Klagenfurt, Theater Bregenz, Schauspiel Essen, Staatstheater Darmstadt, sowie beim Festival d´Avignon und bei der Ruhrtriennale. Sie ist in Filmen und Fernsehproduktionen zu sehen und arbeitet regelmäßig als Sprecherin für Hörspielproduktionen. Seit 2016 ist sie an der Folkwang Universität der Künste als Dozentin für Schauspiel tätig. 2018 erhielt sie den Hamburger Theaterpreis Rolf Mares in der Kategorie „Herausragende Darstellerin“ für ihre Rolle der Elisabeth in „Maria Stuart“ am Ernst Deutsch Theater Hamburg. 2019 wurde sie als Schauspielerin des Jahres genannt sowohl in der Kritikerumfrage von „Theater heute“ als auch in der NRW-Umfrage der „Welt am Sonntag“ für ihre Rolle Klytemnästra/Agamemnon in „Iphigenie“ am Schauspielhaus Bochum. Seit der Spielzeit 2018/2019 ist Jele Brückner wieder Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum.
Was bedeutet für Sie persönlich „Theater“?
Ein Ort, an dem Mut stattfindet. Und Liebe und Klarsicht und Nebel und Wildes.
Was war für Sie der bisherige Höhepunkt in Ihrer Theaterarbeit?
Den Höhepunkt an Erfülltheit und Glück hatte ich direkt erlebt, als ich zum ersten Mal vor „echten Menschen“ Theater gespielt habe, in der Theater AG am Gymnasium, da war ich, glaube ich, 17. Es war ein großes Gefühl von Befreiung und Angekommensein. Als junge, fertig ausgebildete Schauspielerin Jahre später habe ich lange gehofft, dass ich immer wieder so fühlen würde. Das habe ich auch, aber nie wieder in dieser krass überraschenden Intensität einer Ersten Liebe.
Seitdem habe ich noch viele wirklich schöne und auch sinnstiftende und erfolgreiche Höhepunkte erlebt - aber diesen erinnere ich besonders.
Welchen Ort in NRW - abgesehen von „Ihrem“ Theater - würden Sie Besucher*innen gerne zeigen?
Zwei der schönen alten Friedhöfe in Bochum, die ich immer für meine Textlernspaziergänge besuche.
Die Jahrhunderthalle in Bochum.
Die Museumsinsel Hombroich.
Foto: Jeanne Degraa
(Den Kontakt stellte theater:pur-Autorin Antje van Bürck her.)
25. Mai 2020