Drei Fragen an... Okarina Peter und Timo Dentler
Okarina Peter, geboren in Konstanz, studierte von 1994 bis 2000 Freie Kunst im Fachbereich Bühnen- und Kostümbild an der Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Kneidl, dessen Meisterschülerin sie 1999 wurde. 1994 bis 1998 arbeitete sie als Bühnen- und Kostumbildassistentin am Düsseldorfer Schauspielhaus, an den Münchner Kammerspielen und bei den Wiener Festwochen u. a. bei Dimiter Gotscheff und Peter Zadek.
Timo Dentler, geboren in Ulm, studierte von 1990 bis 2000 Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Kneidl, dessen Meisterschüler er 1999 wurde. 1996 erhielt er den Markus-Lüpertz-Preis der Kunstakademie Düsseldorf. Erste Engagements führten ihn von 1992 bis 1998 als Bühnenbild- und Kostümbildassistent ans Berliner Ensemble, an die Oper Frankfurt, die Wiener Festwochen und die Münchner Kammerspiele. Er arbeitete in der Zeit u. a. eng mit Peter Zadek und Peter Palitzsch zusammen.
Seit 2000 arbeiten Okarina und Timo Dentler international als Bühnen- und Kostümbildner im Bereich Musiktheater und Schauspiel für Häuser wie die Staatsoper Stuttgart, die Semperoper Dresden, das Zürcher Schauspielhaus, die Bregenzer Festspiele, die Volksoper Wien,die Oper Graz die Göteborgs Operan, das Kongelige Teater Kopenhagen, das Nationaltheater Mannheim, das Staatstheater Nürnberg, das Badische Staatstheater Karlsruhe, das Düsseldorfer Schauspielhaus, das Kölner Schauspielhaus, das Staatstheater am Gärtnerplatz München, das Centraltheater Leipzig, das Staatstheater Mainz, das Staatstheater Wiesbaden sowie die Theater in Darmstadt, Magdeburg, Augsburg, Bremen, Bern, Luzern, Freiburg, Cottbus und Hannover.
2009, 2011, 2013 und 2016 wurden Timo Dentler und Okarina Peter von der Fachzeitschrift Opernwelt als beste Bühnenbildner und 2011 und 2016 als beste Kostümbildner nominiert.
Was bedeutet für Sie persönlich „Theater“?
Theater ist die schönste Art betrogen zu werden.
Was war für Sie der bisherige Höhepunkt in Ihrer Arbeit?
Unsere derzeitige Ausstellung im Ulmer Stadthaus „Die Welt, ein Raum mit Flügeln“ - ein Cross-over-Projekt, eine Bühnenbild-Ausstellung, eine begehbare Rauminstallation auf dem unscharfen Grad zwischen Fiktion und Wahrheit, Fantasie und Wissenschaft. Die Schau beschäftigt sich mit dem Pioniergeist des Albrecht Ludwig Berblingers, der als Visionär und gescheiterter Spinner in die Geschichte der Fliegerei eingegangen ist, als er 1811 mit seinem Hängegleiter vor dem Herzog und einer johlenden Menge in die Donau stürzte.
Wir haben inszenierte Räume gebaut, die sowohl surreale als auch wissenschaftlich fundierte Momente erlebbar machen, ein bisschen wie eine Zeit-, Raum- und Weltreise zugleich. So kann man sich beispielsweise teleportieren lassen oder auf dem Mars die wehende Fahne Berblingers festhalten.
Welchen Ort in NRW würden Sie Besucher*innen/Freund*innen/Gästen gerne zeigen?
Von den Kostümwerkstätten im 3. Stock der Oper Bonn hat man einen atemberaubenden Blick auf den Rhein.
Unweit der Oper gibt es den Rheinpavillon, ein Ausflugslokal am Ufer des Rheins mit Blick auf die Berge der sieben Zwerge...
Foto: Patrik Metzger
(Den Kontakt stellte theater:pur-Autor Christoph Schulte im Walde her.)
28. Mai 2020