Drei Fragen an... Barbara Overbeck

Barbara Overbeck wurde 1966 in Unna geboren. Der Beruf der Musikjournalistin wurde ihr quasi in die Wiege gelegt. Als Tochter einer Klavierlehrerin hörte sie schon im Kindesalter unzählige Interpretationen von Beethovens „Für Elise“. Während des Studiums der Musikwissenschaft, Germanistik und Soziologie in Münster entstanden Artikel für regionale und überregionale Zeitungen. 1991 kam der WDR und die Welt des Hörfunks. Reportagen, Rezensionen, Moderationen, Sendungen für Kinder und viele spannende Begegnungen mit Musikern und anderen Menschen lassen den Beruf nie langweilig werden. Seit 2006 Konzeption und Moderation von Kinderkonzerten mit verschiedenen Orchestern und Ensembles in NRW. Begeisterte Chorsängerin und Hobby-Harfenistin.

 

Was bedeutet für Sie persönlich „Theater“?

Theater ist und bleibt ein Live-Erlebnis. Manchmal mit magischen Momenten, von denen man noch tage- und wochenlang zehren kann.

 

Was war für Sie der bisherige Höhepunkt in Ihrer journalistischen Arbeit?

Als Musikjournalistin erinnere ich mich an ein Interview mit Hans Werner Henze, das in der Uniklinik Münster stattfand. Henzes Lebensgefährte musste nach einem Kontakt mit einem Zitterrochen im indischen Ozean in Münster nachbehandelt werden. Das dauerte und Hans Werner Henze hatte alle Zeit der Welt.

Als Bühnenerlebnis war das tatsächlich die Moderation von „Peter und der Wolf“ von Prokofiew. Eigentlich ist das ein völlig überstrapaziertes Stück, aber der Choreograf Evgeny Mamrenko hat jedem Tier und jedem Menschen zusätzlich noch einen eigenen Tanzstil verliehen. Der Vogel tanzte klassisches Ballett, die Katze Jazz, die Jäger waren Hip-Hopper und der Wolf ein preisgekrönter Breakdancer. Das zusätzliche Kinderkonzert mit dem Sinfonieorchester Münster und Dirigent Fabrizio Ventura im Großen Haus des Theaters Münsters war innerhalb von 48 Stunden ausverkauft.

 

Welchen Ort in NRW würden Sie Besucher*innen/Freund*innen/Gästen gerne zeigen?

Ich würde mit Besuchern in den Bagnopark nach Burgsteinfurt fahren. Lustwandeln auf den Spuren der Grafen, die im 18. Jahrhundert ein Disneyland im Rokoko-Stil errichtet haben. Die historische Konzertgalerie steht noch mittendrin.

Zum Essen gehe ich immer wieder gerne ins Litfass in Münsters Südviertel. Kleine Wochenkarte, nette Leute und im Sommer gibt es einen winzigen verwunschenen Garten hinter dem Haus.

 

Foto: Diana Fabbricatore

(Den Kontakt stellte theater:pur-Autor Christoph Schulte im Walde her.)

5. Juni 2020