Drei Fragen an... Bart Driessen

Bart Driessen, 1970 in den Niederlanden geboren, nahm während seiner Schulzeit ein Studium als Flötist am Königlichen Konservatorium in Den Haag auf. Nach zwei Jahren wechselte er zur Musikhochschule in Utrecht, um bei Udo Reinemann ein Gesangstudium zu beginnen, das er mit dem Solistendiplom abschloss.

Bereits während des Studiums besuchte er die Opernschule am Sweelinck-Konservatorium in Amsterdam, wo er auch Mitglied des Internationalen Opernstudios wurde. Meisterkurse bei Cristina Deutekom, Horst Günther, Diane Forlano und Jekatarina Jofel rundeten seine sängerische Ausbildung ab.

Nach seinem ersten Engagement in Coburg wechselte Bart Driessen 2000 an das Theater Bremen. Von 2003 bis 2011 war er festes Ensemblemitglied am Opernhaus Dortmund.

Zu seinen wichtigen bisher gesungenen Partien geho?ren Sarastro, Leporello, Basilio (Rossini, Barbiere), Mustafa (Rossini, l’Italiana in Algeri), Fürst Gremin, Timur, Rocco, Kecal (Smetana, Die verkaufte Braut), Osmin, Fasolt, Hunding, Wassermann, Raimondo (Donizetti, Lucia di Lammermoor) und Kaspar (Weber, Der Freischütz).

Bart Driessen arbeitete unter anderem mit den Dirigenten Valery Gergiev, Thomas Hengelbrock, Edo de Waart, Ton Koopman, Arthur Fagen und Jac van Steen.

Engagements führten ihn u.a. zu den Schwetzinger Festspielen sowie an die Opera National du Rhin, Strasbourg, die Nederlandse Opera in Amsterdam und an das Arts Center in Seoul.

Seit 2011 ist Bart Driessen freischaffend tätig. In den Spielzeiten 2016/2017/2018 sang Bart Driessen u.a. am Theater Aachen, am Landestheater Detmold und an der Volksoper in Wien. Während dieser Zeit war er auch am Theater Erfurt, am Théâtre Equilibre in Fribourg/Schweiz und bei Opera Zuid in den Niederlanden engagiert.

Diverse Partien sang er im Aalto-Theater in Essen ab 2014, in der Spielzeit 2020/21 wird er dort in der Uraufführung Dogville von Gordon Kampe sowie in Die lustigen Weiber von Windsor von Otto Nicolai zu hören sein.

 

Was bedeutet für Sie persönlich „Theater“?

Ein Theater wird für mich dann ein magischer Ort, wenn alle Beteiligten (und das sind ja recht viele) mit gleicher Begeisterung und vollem künstlerischen Einsatz etwas gemeinsames Ganzes schaffen, das eine echte Aussage hat.

 

Was war für Sie der bisherige Höhepunkt in Ihrer Arbeit?

Für mich war die Aachener Produktion Fiddler on the Roof Höhepunkt meiner Arbeit, weil alles unter Punkt eins stimmte, die Geschichte und die Musik so vielschichtig, so rührend, komisch und tragisch zugleich sind.

 

Welchen Ort in NRW würden Sie Besucher*innen/Freund*innen/Gästen gerne zeigen?

Ein besonderer Ort im Ruhrgebiet ist für mich die Stiepeler Dorfkirche im Bochumer Süden. Über 1000 Jahre Geschichte, fast 800 Jahre alte Malereien und diese wunderschöne Lage im Ruhrtal sind immer einen Ausflug wert. Wenn man dann zur Ruhr hinunter auf den alten Leinpfad geht, dann ist man nicht nur in einer grünen Oase, sondern auch Teil der Geschichte des Ruhrgebiets.

 

(Den Kontakt stellte theater:pur-Autor Christoph Schulte im Walde her.)

10. Juni 2020