Drei Fragen an... Eva Britsch
Eva Britsch ist 1982 in Heidelberg geboren. Die studierte Mediensoziologin und ausgebildete Journalistin (u.a. Akademie der Bayerischen Presse) lebt und arbeitet seit zehn Jahren in Berlin. Die Liebe und das Talent zum Schreiben hat sie quasi in die Wiege gelegt bekommen: Ihr Vater ist ebenfalls Journalist und arbeitet wie sie für theater:pur - allerdings aus Süddeutschland. Aktuell arbeitet Britsch an der Weiterentwicklung ihrer journalistischen Lifestylemarke „Style PASS“ (Frauenfußball, Style und Leben) und hat einen Theatertext über das im Jahr 2000 verstorbene „Busenwunder“ Lolo Ferrari „LOLO“ bei der Theaterbörse GmbH veröffentlicht. Privat kocht Britsch gerne für Freund und Familie.
Was bedeutet für Dich persönlich „Theater“?
Theater ist für mich der Platz in einer Gesellschaft, wo sich Kunst, Bürger und aktuelle gesellschaftliche Fragen treffen und in einen Austausch miteinander treten. Seit nun zehn Jahren lebe und arbeite ich in Berlin: Das Schreiben für theater:pur ist für mich feste Größe in meinem Leben und ich freue mich, die vielfältigen Berliner Inszenierungen auf dem Online-Medium abbilden zu können.
Was war für Dich der bisherige Höhepunkt im Theaterleben als Journalistin?
Diese Frage ist natürlich nicht ganz einfach zu beantworten, da hier in Berlin interessante Inszenierungen an der Tagesordnung sind. Spannend zu verfolgen war für mich, wie der Intendantenwechsel Frank Castorf zu Chris Dercon an der Berliner Volksbühne verlief: Eine jahrzehntelang gewachsene Struktur und Stil des Hauses wollte Dercon „reformieren“ bzw. von Jetzt auf Gleich „umkrempeln“ - und fiel damit schnell auf die Nase. Vom Künstlerischen her will ich das nicht bewerten, weil ich auch nicht unbedingt ein „Fan“ der Inszenierungen unter Castorf war, aber die Geschichte zeigt, dass Theater eben auch mittelständische Unternehmen sind, mit vielfältigen Befindlichkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Besucherinnen und Besucher, die nicht unbedingt auf den nächsten Geistesblitz von selbstbewussten Theaterfrauen oder -männern warten.
Welchen Ort in Berlin würdest Du Freund*innen und Gästen gerne zeigen?
Da ich in Heidelberg geboren und in Bielefeld Diplom gemacht habe, bekomme ich in der Tat ab und zu Besuch von Freunden oder Familie aus NRW oder Süddeutschland. Gerne zeige ich Besucherinnen und Besuchern die Auguststraße in Berlin Mitte: Dort reihen sich Galerien, Cafés und historische Gebäude (die Straße war vor dem Krieg für ihr vielfältiges jüdisches Leben bekannt) aneinander. Schön ist auch ein Spaziergang über die Museumsinsel oder ein Bummel über den Kollwitzmarkt im Prenzelberg am Samstag.
5. Juli 2020