Drei Fragen an... Stefan Fischer-Fels
Stefan Fischer-Fels, geboren 1964 in Berlin, studierte Schauspiel, Pädagogik, Psychologie und Soziologie mit Diplom-Abschluss. Inhaber einer Fußballtrainerlizenz. 1993 bis 2003 Dramaturg am Grips Theater Berlin, 2003 bis 2011 Leiter des Kinder- und Jugendtheaters am Düsseldorfer Schauspielhaus, 2011 bis 2016 Leiter des Grips Theaters, seit 2016 Leiter des Jungen Schauspiel/Dhaus und Mitglied der Gesamtleitung. Mitglied im Vorstand der Assitej Deutschland und Assitej International.
Was bedeutet für Sie persönlich Theater?
Theater ist für mich das vergnügliche Spielfeld für Gedanken, die um uns Menschen und unser komplexes Zusammenleben kreisen. Wie wollen wir leben? Wie kann ich den Kampf mit mir selbst in Würde bestehen? Wie kann ich beitragen zu einer demokratischen, menschenfreundlichen Gemeinschaft? Wie kann ich das edelste menschliche Gefühl zu einem starken Muskel trainieren: das Mitgefühl? Wie kann ich die Abgründe beleuchten und in Szene setzen? Theater bedeutet für mich wärmende Herzensbildung und weltoffene Gedankenspaziergänge. Als Macher und als leidenschaftlicher Theatergänger. Besonders wichtig, ja notwendig, wird dieses Theater in Zeiten der globalen Pandemie und der Krise der Demokratie.
Was war für Sie persönlich der bisherige Höhepunkt auf der Bühne/im Theaterleben?
Als Student bin ich zum ersten Mal, eher zufällig, Besucher einer Aufführung eines Kinder- und Jugendtheaters gewesen. Das Erlebnis hat mich wie ein Blitz getroffen: lebendiges, humorvolles, temporeiches, relevantes, politisches und publikumsnahes Theater, wie ich es zuvor an den „großen“ Bühnen nie oder selten gesehen hatte. Für ein waches, unvoreingenommenes und begeisterungsfähiges Publikum, das sich aus allen sozialen Schichten und Kulturen zusammensetzt. Das war so umwerfend schön, dass ich beschloss, es zu meinem Beruf zu machen.
Welchen Ort in NRW würden Sie Besuchern und Freunden gerne zeigen?
Die Theater- und Museenlandschaft in Düsseldorf.
Den Rhein mit seinen wundervollen Parks und Ufern.
Foto: Thomas Rabsch
(Den Kontakt stellte theater:pur-Autor Dietmar Zimmermann her.)
24. August 2020