Hoch lebe die Drehbühne
Die eineinhalb Stunden geballter René-Pollesch-Charme, die aktuell mit Donna am Deutschen Theater zu bewundern sind, kommen an. Bei Donna wird in regelmäßigen Abständen gelacht und gekichert. Wer Pollesch mag, wird Donna lieben, auch wenn sich bei näherem Hinsehen die Inszenierung als „ganz nett“ – aber halt auch als nicht mehr entpuppt.
Die Schauspieler Judith Hofmann, Jeremy Mockridge, Bernd Moss, Milan Peschel und Martin Wuttke haben sich lässige Künstler-Outfits angezogen und schauen recht fesch aus!
Moss, Peschel und Wuttke stehen erstmal halbwegs gelangweilt auf der (Dreh-)Bühne rum. Die drei sind im Deutschen-Theater-Exil gelandet und überlegen, welche Bühnenbilder von Anna Viebrock sie wieder mit in die Volksbühne schleppen können. Beim Berliner Publikum ziehen diese selbstreferentiellen Gags.
Der kleine Schlingel Pollesch nennt sein Stück, das er wie meist mit den Schauspielerinnen und Schauspielern zusammen erarbeitet hat, Donna. Gemeint ist Donna Haraway, eine in den USA prominente Feministin. In dem Stück geht es allerdings nicht um „Gender-Fragen“. Dieser Kniff ist dem Programmheft zu entnehmen und nach einer höheren Botschaft aus dem Theater-Himmel zu fragen, erscheint zwecklos.
Entweder man mag den Pollesch-Humor, oder man kann ihn zumindest halbwegs unbeschadet ertragen.
Es geht inhaltlich um Theater-Fragen, wie dem epischen Theater von Brecht: Die fünf Mimen spielen locker auf, das Ganz kommt Pollesch-lässig rüber, die Dialoge sind dicht gesetzt und die Bühne dreht sich und dreht sich und dreht sich, bis das Publikum den entspannten Abend mit reichlich Applaus belohnt.