Liebeskummer in poetischen Bildern
Dona Rosita bleibt ledig oder die Sprache der Blumen wurde uraufgeführt im Dezember 1935 in Barcelona. Kurz darauf wurde Autor Federico Garcia Lorca von spanischen Falangisten erschossen. Nun feierte der schöne Text von Lorca Premiere in Berlin – sanft und poetisch bearbeitet von der integrativen Theatergruppe „RambaZamba“.
Es geht um Liebe, Sehnsucht, Verzicht, (weibliche) Rollenbilder – die Story handelt vom Mädchen Rosita aus Granada. Rosita ist in ihrer blinden Liebe kaum zu helfen, denn sie wartet 25 Jahre auf die Rückkehr ihres Verlobten. Rosita wartet und wartet, wartet immer noch, auch als der Verlobte sie nicht mehr will, er eine andere geheiratet hat.
Lorca hat in seinem Text poetische Bilder kreiert: „Wenn sie sich am Morgen öffnet ist sie rot wie Blut; der Tau netzt sie nicht, aus Furcht zu brennen. - Ist die Blüte mittags offen, dann ist hart sie wie Koralle. Um zu sehen, wie sie leuchtet, guckt die Sonne durch die Fenster. (...)“
Unter der Regie von Gisela Höhne, die das RambaZamba Theater bis 2016 leitete und Dramaturg Bernd Freytag werden auf der intimen Bühne intensive Bilder erzeugt: Optisch ist die Szenerie klar gesetzt – Dona Rosita schaut wie Rapunzel aus ihrem Zimmer, in das sich die Liebeskummer-Geplagte verschanzt hat, auf eine Art Marktplatz herunter. Die Bühne hat Tammo Winkler überwiegend weiß gehalten – so wird der Fokus umso besser auf ein paar dezente Details, wie abstrahierte Rosen gelenkt.
Rosita, die unglückliche Heldin, wird von Nele Winkler mädchenhaft-subtil gespielt. Viel Beifall ist ihr und dem wunderbar in sich greifenden Ensemble sicher. Einige „Bravo“-Rufe.