Chaos rund um jugendliche Hormone
Alleine der Titel verrät die allgemeine Verunsicherung das Thema betreffend. So hat das Deutsche Theater einfach ein „Sternchen“ in „P*orn“ rein geschrieben, um ein bisschen Nebel zu verteilen und den Blick mit einer gewissen Unschärfe zu versehen.
Die heutige Jugend kann dennoch identifizieren, um was es geht. Nur allzu bekannt sind schon Grundschulkindern derbe Pornos, die auf Schulhöfen kursieren und ausgetauscht werden. Wer nicht mitmacht oder lieber Micky Maus lesen will, gilt schnell als „uncool“.
So hat das Deutsche Theater mal wieder ein wichtiges Zeitgeist-Thema mit ihrer Reihe „Junges Deutsches Theater“ identifiziert. Mit Gedankenfetzen, kurzen Dialogen und eifrigem „Chit-Chat“ wird ein leicht wirres und unentschiedenes Gemenge rund um Sex in Videoclips ausgerollt.
Man hat sich entschieden, keine Pornos zu zeigen bei der Aufführung. Gut so, schließlich reicht ein Klick auf Google, um das eine oder andere kostenfreie Filmchen anzusehen - und sich vom eigenen mehr oder weniger gelungen Sexleben abzulenken?
Einer der Gedanken die bleiben, ist, dass ein Junge selbst nicht wüsste, was er beim Sex wolle. Zu jung, zu unerfahren. „Zusammen mit sechs Jugendlichen entwickeln Sofie Boiten und Lorenz Nolting ein Stück über Pornografie, eine Sprache über die Sprachlosigkeit und einen Umgang mit all den Tabus, die lange vor der Altersabfrage auf einer Internetplattform beginnen“, schreibt das Deutsche Theater konzise zu dem Stück. Pornos haben unseren Kindern schon lange die Unschuld geraubt.
theater:pur empfiehlt regelmäßige Theatergänge statt Klicks auf Pornos und den jungen Theater*macherinnen viele weitere pornofreie Inszenierungen.