Was uns alle bewegt
Die am Schauspielhaus Zürich entstandene Inszenierung von Christopher Rüping wurde vielfach ausgezeichnet – Sarah Kane zeichnet gewohnt starke Sätze und Bilder, setzt sich mit den Themen unserer Zeit auseinander. Die da wären? Unter anderem nach wie vor die Liebe. Oder ist selbige zum „Konsumgut“ verkommen? Menschen testen unterschiedliche Beziehungsmodelle aus, Homosexualität ist erfreulicherweise gesellschaftlich akzeptiert, und wer polygam leben will, findet bei Tinder den richtigen Button.
Regisseur Christopher Rüping überführt Kanes Text in eine ästhetisch schlichte und dennoch attraktive Versuchsanordnung: Während Maja Beckmann, Benjamin Lillie, Sasha Melroch und Steven Sowah den Text sprechen, beobachten wir eine fünfte Schauspielerin – Wiebke Mollenhauer – dabei, wie sie auf den Text reagiert.
Das Ganze kommt vielschichtig und in sich verwoben daher. Wiebke Mollenhauer wurde im Zuge der Inszenierung zur Schauspielerin des Jahres gewählt.
theater:pur gratuliert und ordnet Gier als starke Auseinandersetzung mit einem straken Gefühl ein.