Ausstellung „Lichtspiele“ über das Bild vom Tanz
„Lichtspiele“ lautet der Titel einer Ausstellung im Tanzmuseum Köln, die am 21. September eröffnet wird. Die bis zum 18. August kommenden Jahres terminierte Schau thematisiert das Bild vom Tanz, hieß es am Mittwoch (22. August) in einer Ankündigung. Der Titel nimmt nach Angaben der Ausstellungsmacher Bezug auf die Grundvoraussetzung eines jeden Projektions- und Abbildungsverfahrens und versteht sich auch als Essay über die Suche nach der ewigen Schönheit eines solchen Bildes in Film und Fotografie.
Damit bietet die Ausstellung dem Betrachter auch die Chance des Innehaltens und der Reflektion vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Fülle digitaler Bildwirklichkeiten. Jenseits des allzu flüchtigen Bühneneindrucks waren es vor allem Fotografie und Film, die im Laufe eines Jahrhunderts den Blick auf den Tanz geprägt und bestimmt, aber auch immer wieder verändert haben.
Die neue Jahresausstellung im Tanzmuseum geht der Geschichte dieser künstlerischen Auseinandersetzungen mit Tanz nach, präsentiert Zeugnisse der Tanzfilm- und Tanzfotokunst aus über 100 Jahren und verbindet diese mit Texten zur literarisch-philosophischen Reflektion über Fotografie, Film und Kino.
Die Beziehung zwischen Fotografie, Film und Tanz ist so alt wie Fotografie und Film selbst. Früh verbanden sich der Erfindungsreichtum des zeitgenössischen Tanzes und die modernen bildnerischen Techniken von Fotografie und Film. Aus Experimenten etwa mit einer ,mittanzenden' Kamera, Doppel- und Mehrfachbelichtungen in der Fotografie, rhythmischen Bildmontagen im Film, oder inszenierten Tanzposen in der Fotografie entstanden - abseits der Bühne - neue Bilder vom Tanz.
Die Ausstellung von Thomas Thorausch und Klaus-Jürgen Sembach speist sich aus den reichhaltigen Beständen des Deutschen Tanzarchivs Köln, zu denen auch eine Fotosammlung mit über 160.000 Fotos und über 117.000 Originalnegativen sowie eine Filmsammlung mit über 3.500 Filmen gehört. Die Ausstellung wird begleitet von einem Rahmenprogramm, das Führungen, Vorträge zur Geschichte des Tanzfilms und der Tanzfotografie sowie Spielaktionen für Kinder anbietet.
Unter dem Titel „Kino im Tanzmuseum“ werden darüber hinaus ausgewählte Klassiker des Tanzfilms präsentiert, verbunden mit einer sachkundigen Einführung in den Entstehungskontext und die filmkünstlerische Konzeption. Im Mai 2013 wird das Tanzmuseum wieder Ort einer tänzerisch-choreographischen Auseinandersetzung mit dem Thema der Ausstellung sein.
Die Ausstellung ist täglich außer mittwochs von 14 bis 19 Uhr geöffnet. montags ist der Eintritt frei. – Andreas Rehnolt