Hans-Werner-Henze-Preis für Komponisten Enno Poppe
Münster/Hemer/Berlin - Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe vergibt seinen mit 12.800 Euro dotierten Hans-Werner-Henze-Preis in diesem Jahr an den in Hemer (Märkischer Kreis) geborenen Komponisten und Dirigenten Enno Poppe. Dies teilte der Verband jetzt nach einer Jurysitzung in Münster mit. Der Musikpreis wird alle sechs Jahre für besondere Leistungen zeitgenössischer Komponisten vergeben, die aus Westfalen stammen oder hier wirken. Die Preisverleihung findet im Herbst statt.
Poppe zählt zu den international renommiertesten Komponisten seiner Generation und strahlt nach Angaben des Verbandes auch als Dirigent im Bereich zeitgenössischer Musik große Wirksamkeit aus. Sein Schaffen ist durch das Ausloten verschiedenster musikalischer Systeme gekennzeichnet, „die der Komponist aufstellt, um sie dann in ihrer selbst auferlegten Beschränktheit an ihre Grenzen zu führen“, so die Jury zur Begründung. Die Musik des Preisträgers sei „mit einem untrüglichen Gespür für instrumentale und vokale Klangfarben verbunden.“
Der 1969 in Hemer geborene Enno Poppe lebt und arbeitet heute in Berlin. Von 1990 bis 1998 absolvierte er ein Dirigier- und Kompositionsstudium an der Hochschule der Künste in Berlin. Seit 1998 ist er der musikalische Leiter des ensemble mosaik, mit dem er dreimal einen Förderpreis der Ernst von Siemens-Musikstiftung erhielt. Seit 2008 ist er Mitglied der Akademie der Künste Berlin, seit 2009 der Akademie der Wissenschaften und Künste des Landes Nordrhein-Westfalen.
Der Westfälische Musikpreis, der im Jahr 1959 das erste Mal vergeben wurde, ist seit 2001 nach dem international renommierten westfälischen Komponisten Hans-WernerHenze benannt. Henze selbst erhielt den Musikpreis im Jahr 1995. – Andreas Rehnolt