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Rheinisches Landestheater Neuss macht die vier Kardinaltugenden zum Thema der nächsten Jahre

Das Rheinische Landestheater Neuss beschäftigt sich in den kommenden Spielzeiten mit den vier Kardinaltugenden Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung. Wie Theaterintendantin Bettina Jahnke mitteilte, geht es unter anderem darum nachzuforschen, ob „Tugend“ noch irgendetwas mit der aktuellen Wirklichkeit des heute zu tun hat. Indem die Tugenden aus inneren Haltungen erwachsen, kann man sie nach Angaben des Theaters von den so oft zitierten Werten wie etwa dem der Familie oder der Nachhaltigkeit abgrenzen, die fast jeder beschwören und für sich deklarieren kann.

Mit der ersten Tugend, der Weisheit, die sich die Theatermacher in Neuss vornehmen, landen sie auch bei ihrem Pendant, der Torheit. „Die Toren oder Narren waren und sind für das Theater extrem interessant und bevölkern seine Dramentext“, hieß es in der Mitteilung der Bühne. Den Narren sind ungewöhnliche Blicke auf die Gesellschaft erlaubt, und sie haben die Freiheit, das zu formulieren, was kein anderer aussprechen darf. Die Narren, als die ,anders Weisen', sagen und tun Unerhörtes. Und die Zuschauer werden zu geistiger Beweglichkeit angeregt, das Verstandene, Verdaute und Unumstößliche zu hinterfragen.

Das Theater startet am 5. September mit dem Stück Das Himbeerreich in die Weisheit-Spielzeit. Außerdem stehen unter anderem die Komödie Pension Schöller, das musikalisch-seelische Porträt Für mich soll's rote Rosen regnen, das Märchen Der Teufel mit den drei goldenen Haaren, das Musical Das Appartement nach dem Film von Billy Wilder, die Horvath-Komödie Zur schönen Aussicht und die Komödie von Thomas Bernhard mit dem Titel Die Macht der Gewohnheit auf dem Programm. – Andreas Rehnolt