Musikpreis der Stadt Duisburg für Nina Stemme
Die schwedische Sopranistin Nina Stemme ist am Sonntag mit dem diesjährigen, mit 10.000 Euro dotierten Musikpreis der Stadt Duisburg ausgezeichnet worden. Bislang ist Stemme noch nicht in Duisburg oder an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg aufgetreten. Duisburgs Generalmusikdirektor Giordano Bellincampi, der auch Mitglied der Jury ist, bewundert an Stemme die „unbeschreibliche stimmliche und darstellerische Intensität", mit der sie jede Figur psychologisch entschlüsselt, hieß es bei der Preisvergabe im Lehmbruck-Museum der Stadt. Stemme bevorzugt starke, seelisch zerrissene Frauenfiguren.
Erst nach einem Studium der Volks- und Betriebswirtschaft schlug die gebürtige Stockholmerin die Sängerlaufbahn ein. Die ersten Sporen verdiente sie sich in kleineren Rollen an der Oper ihrer Heimatstadt. Spätestens nach dem Sieg bei Placido Domingos Operalia-Wettbewerb 1993 wurde eine breitere Öffentlichkeit auf das ungewöhnliche Talent aufmerksam. Ihre enorme Vielseitigkeit beruht ebenso auf stimmlicher Flexibilität wie auf musikalischer Intuition und einem tiefen psychologischen Einfühlungsvermögen, so die Jury über die Preisträgerin.
Die Auszeichnung wird seit 1990 jährlich und in Verbindung mit der Köhler-Osbahr-Stiftung vergeben. Seitdem gehören Persönlichkeiten wie Yehudi Menuhin, Hans van Manen, Christof Loy, Frank Peter Zimmermann, Dietrich Fischer-Dieskau und Alfred Brendel zu den Preisträgern. - Andreas Rehnolt