Übrigens …

Gesprächsreihe zu Frank Wedekind am Theater Münster

Im vergangenen Juli vor 150 Jahren wurde der Schriftsteller, Dramatiker und Schauspieler Frank Wedekind geboren, der nicht nur zu den meistgespielten, sondern auch zu den meist skandalisierten Dramatikern seiner Zeit gehörte. Stücke wie „Lulu“ oder „Frühlings Erwachen“ stehen auch heute noch regelmäßig auf den Spielplänen unserer Theaterbühnen und wirken, wenn sie angemessen aktualisiert werden, immer noch brisant.

„Wie keiner seiner Generation hatte der Dramatiker Wedekind die Prüderie und Scheinmoral seiner Zeit attackiert und Prozesse, Verbote, Zensurbeschränkungen sowie Skandale immer wieder auf sich genommen. Politischer Protest, Generationenkonflikt, freie Liebe und Sexualität waren die zentralen Themen, mit denen Wedekind in seinem vielgestaltigen Werk gegen den verlogenen, lebensfeindlichen Sittenkodex seiner Zeit polemisierte.“ So beschreibt das Theater Münster den Schriftsteller, dem es unter der Überschrift „Bürgerschreck, Erotomane, Weltliterat“ in den nächsten drei Monaten eine hochinteressante Gesprächsreihe widmet.

Wedekinds Enkel Anatol Regnier (der Sohn des Schauspielers Charles Regnier) eröffnet die Gesprächsreihe am Sonntag, dem 16. November 2014, mit einer Matinée zur bewegten Familiengeschichte des Autors. Hartmut Vinçon wird am darauffolgenden Tag den Dramatiker und Prosaisten in den literarischen Kontext der vorletzten Jahrhundertwende einordnen. Anschließend werden an jedem Montagabend bis Ende Februar 2015 Literaturwissenschaftler und  Vertreter der internationalen Wedekind-Forschung aus ganz Deutschland sowie aus Großbritannien im Gespräch mit Ensemble-Mitgliedern des Theaters Münster die zentralen Werke des Dichters vorstellen.  – Dietmar Zimmermann