Philharmonie in Paris eingeweiht
Neun Jahre nach Beginn der Planungen ist die Philharmonie in Paris am 14. Januar feierlich eingeweiht worden. Gestartet wurde das Großprojekt im Jahr 2006 - initiiert von der Stadt Paris und der französischen Regierung mit dem Ziel, eine neue Ära für Musikproduktionen und Konzerte in der Hauptstadt einzuleiten. Das spektakuläre Gebäude wurde vom französischen Architekten und Pritzker-Preisträger Jean Nouvel kreiert, der sich beim internationalen Architekten-Wettbewerb im Jahr 2007 durchsetzen konnte.
Neben Nouvel, der bereits namhafte Projekte wie das Kultur- und Kongresszentrum in Luzern und das Musée du Louvre in Abu Dhabi geschaffen hat, stehen zwei Starakustiker mit klingenden Namen. Der Neuseeländer Harold Marshall und der Japaner Yasuhisa Toyota, der auch für die Akustik der neuen Hamburger Elbphilharmonie verantwortlich ist. Das futuristische Gebäude in Paris aus Beton und geschwungenem, glänzendem Aluminium passt sich durch seine weichen Konturen nahtlos in die landschaftliche Umgebung des Parc de la Vilette ein.
Die Philharmonie bereichert nun den Pariser Osten, der sich aktuell in einer Transformationsphase befindet und zu einem aufstrebenden Teil der Stadt avanciert. In der neuen Philharmonie finden verschiedene Zielgruppen Platz. So können Lehrer und Schulklassen sich hier auf einem Lehr-Areal von 1.800 Quadratmetern fortbewegen. In einem Konferenzraum und weiteren Räumen können Kinder und auch Familien mehr über das Musizieren und verschiedene Instrumente erfahren und somit für die Musik sensibilisiert werden. Zudem gibt es 5 hochmoderne Multifunktionssäle. Vom begehbaren Dach haben die Besucher in 37 Metern Höhe einen wunderbaren Ausblick auf Paris und die umliegenden Sehenswürdigkeiten.
Das Gebäude vereint sich mit der aktuellen „Cité de la Musique“, die von Christian de Portzamparc entworfen wurde, und zwei Säle mit jeweils 900 und 250 Plätzen, ein Musik-Museum und eine Mediathek enthält. Im Herzen des Neubaus befindet sich der Große Konzertsaal mit 2.400 Plätzen und einer Bühne in der Mitte des Saals, der sowohl szenografisch, architektonisch als auch akustisch eine Innovation darstellt. Hierbei wurde während der Planung darauf geachtet, dass die Sitzplätze nicht weiter als etwa 30 Meter von der Bühne entfernt sind, was im Vergleich zu anderen großen Konzerthäusern absolut neu ist. Die neue Philharmonie ist Hauptsitz des Pariser Orchesters und wird Konzerte internationaler wie auch nationaler Orchester bieten. - Andreas Rehnolt