Fünfundsechzig Jahre Theater Krefeld/Mönchengladbach
Die Vereinigten Bühnen Krefeld/Mönchengladbach feiern 65 Jahre Theaterehe. Am 19. April 1950 wurde der Vertrag zur ältesten Theaterehe in Deutschland unterschrieben. Als sich vor sechseinhalb Jahrzehnten die beiden Nachbarstädte auf der Bühne das Ja-Wort gaben, lag schon ein zähes Ringen hinter ihnen.. Beide Städte stimmten damals jeweils mit nur einer Stimme Mehrheit für das Projekt zur Fusion. Viele Kritiker prognostizierten der "Ehe" keine lange Dauer.
Doch sie irrten sich. Seit nunmehr 65 Jahren hebt sich der Vorhang des Fusionstheaters. "In diesen Jahren hat es Höhen und Tiefen gegeben", sagte zum 60sten Jubiläum der Krefelder Oberbürgermeister Gregor Kathstede. Trotzdem habe die Zusammenarbeit beider Städte und Theater in Deutschland Modellcharakter. Immerhin beweisen beide Bühnen, dass sie zusammenarbeiten können. In Theaterkreisen auch in anderen finanzgebeutelten Regionen Deutschlands wird deshalb auch gerne vom "Erfolgsmodell" gesprochen.
Für beide Kommunen am Niederrhein ist das Gemeinschaftstheater mit zwei Häusern auch ein gewichtiger Werbefaktor. Das Drei-Sparten-Haus zieht zu seinen Produktionen auch Publikum aus anderen NRW-Städten an. Kürzlich erklärten Kathstede und sein Mönchengladbacher Amtskolle Norbert Bude, dass sie vom Aufsichtsrat den Auftrag erhalten hätten, Gespräche zu einer Verlängerung des Vertrags um "fünf Jahre plus" vorzubereiten. Mit dem Bekenntnis zum weiteren Bestandserhalt des Gemeinschaftstheaters einher geht auch die Vertragsverlängerung des amtierenden Generalintendanten Michael Grosse, bis zum Jahr 2020. verlängert hat. – Andreas Rehnolt