Theatertage Europäischer Kulturen in Paderborn
Diesmal hatte die Paderborner Amateurtheater-Biennale drei Jahre Pause anstelle von zwei. Aber vom 29. Juni bis zum 3. Juli 2016 finden sie wieder statt: die Theatertage Europäischer Kulturen in Paderborn. Der Bund Deutscher Amateurtheater und der Amateurtheaterverband NRW präsentieren gemeinsam mit dem Theater der Jugend Paderborn herausragende Inszenierungen von Freien Gruppen und Amateurtheatern aus acht verschiedenen Ländern. Schwerpunktmäßig blickt das Festival in diesem Jahr nach Osteuropa – geradezu exemplarisch verkörpert in den Aufzeichnungen des Rote-Armee-Offiziers von Sergiusz Piasecki, die das Theater Commedia aus Poprad in der Slowakei auf die Bühne bringt. Spannend verspricht auch The Deathday Gift vom Bolnisi Municipal Theatre aus Georgien zu werden. In dem Drama von Alex Chigvinadse kämpft eine ganze Familie im Gefängnis gegen ein übermächtiges Regime an. In einer zweisprachigen Aufführung in deutscher und tschechischer Sprache bringt das Rádobydivadlo Klapý aus dem Norden Tschechiens Peter Shaffers unterhaltsames Stück über die Intrigen zwischen Mozart und Salieri Amadeus auf die Bühne der PaderHalle, und das Studio Tishina aus dem sibirischen Tyumen zeigt Nikolai Gogols Polit-Satire Der Revisor. Weitere Aufführungen stammen aus Breda, Tel Aviv und Vilnius.
Bühnen aus Essen, Marburg, Omsk und Paderborn zeigen Aufführungen des Kinder- und Jugendtheaters, das einen weiteren Schwerpunkt der diesjährigen Paderborner Theatertage bildet. In diesem Zusammenhang ist auch die Eröffnungsproduktion des Festivals zu sehen: Das kroatische Dance Studio Crystal Cube of Brightness zeigt eine Choreografie nach Lewis Carrolls Kinderbuch Alice im Wunderland. Der Thementag am 1. Juli gibt uns mit Theateraufführungen, einem Infomarkt und einem Workshop ausführliche Einblicke in Eine andere Welt, wie eine Aufführung der Gruppe OstSchwung und des Theaters der Erfahrungen aus Berlin betitelt ist: in die Welt der an Demenz erkrankten Senioren. Zum Rahmenprogramm gehören ferner Aufführungsgespräche zu allen beim Festival gezeigten Inszenierungen sowie ein Workshop mit der neuseeländischen Regisseurin Bronwyn Tweddle. Das vollständige Programm findet sich hier - Dietmar Zimmermann