Ruhrfestspiele Recklinghausen konnten 80.610 Besucher begrüßen
Die diesjährigen Ruhrfestspiele Recklinghausen gingen am 18. Juni mit einem Abschlusskonzert der Neuen Philharmonie Westfalen zu Ende. Nach Angaben der Veranstalter kamen seit dem Start am 1. Mai insgesamt 80.610 Besucher zu den unterschiedlichen Veranstaltungen des traditionsreichen Festivals, das unter dem Motto Mittelmeer - Mare Nostrum? stand. Im Fokus der Spielzeit standen die Mittelmeerstaaten als Urlaubs-, Heimat-, Zufluchts- und Krisenregion, sowie als Geburtsort der europäischen Kultur und Front kriegerischer Auseinandersetzungen.
Festivalleiter Frank Hoffmann erklärte in seiner Bilanz, das Programm der Ruhrfestspiele im Jubiläumsjahr hätte die Zuschauer „mit der gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Situation konfrontiert.“ Produktionen aus dem Mittelmeeraum wie Zawaya. Zeugnisse der Revolution aus Ägypten oder Der Pfau von Silwan aus Israel hätten von den politischen Missständen in ihren Heimatländern aus der Sicht der Betroffenen berichtet. Andere Inszenierungen hätten sich mit dem Schicksal der Geflüchteten und dem gesellschaftlichen Umgang mit ihnen etwa in Deutschland befasst.
Werke klassischer Autoren wie Homer, Aischylos, Calderón de la Barca oder Goldoni wurden ebenso präsentiert, wie Bühnenadaptionen von Filmen etwa von Visconti oder Pasolini. Die Ruhrfestspiele gelten als ältestes und eines der größten Kulturfestivals in Europa. Neben dem Schauspiel gab es auch mehrere Tanz- und Musikproduktionen zum Festivalmotto sowie eine Lesereihe mit prominenten Stimmen. Insgesamt standen etwa 100 Produktionen auf dem Programm der diesjährigen Ruhrfestspiele. – Andreas Rehnolt