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Der nordrhein-westfälische Städtetag will mehr Landesmittel für Stadttheater

Die Städte in Nordrhein-Westfalen haben jetzt mehr Landesmittel von der rot-grünen Regierungskoalition für die Stadttheater im Bundesland gefordert. In einer in Düsseldorf veröffentlichten Mitteilung des Städtetages NRW hieß es, das Land müsse sich finanziell stärker an der Förderung der Stadttheater beteiligen, so wie es in anderen Bundesländern längst üblich sei.

Der Vorsitzende des Städtetages Nordrhein-Westfalen, Oberbürger­meister Pit Clausen aus Bielefeld, erklärte, „neben einem Ausgleich für Tariferhöhungen brauchen wir auch einen Ausgleich für Steigerungen bei den Sachkosten und Dienstleistungen vor allem im Theaterbereich." Darüber hinaus sollte auch das Potential der kulturellen Bildung für die Integration bedacht und berücksichtigt werden, so Clausen weiter.

Verglichen mit anderen Bundesländern fördert Nordrhein-Westfalen die Kultur laut Städtetag NRW seit Jahren unterproportional. Für das Jahr 2016 steige der Kulturhaushalt des Landes um lediglich 1,7 Prozent, für das Jahr 2017 seien bislang nur 1,1 Prozent mehr geplant, und 2018 sei keine Erhöhung vorgesehen. Der Städtetag NRW wies darauf hin, dass insbesondere die 18 Stadttheater, aber auch viele weitere Theaterspielstätten, zum Kern der kommu­nalen kulturellen Infrastruktur gehörten.

Ihre Finanzierung und ihre Entwicklungs­möglichkeiten sind von grundlegender Bedeutung für die städtische Kulturpolitik insgesamt. Statt bislang fünf sollte das Land mittelfristig zwanzig Prozent der Betriebskosten übernehmen, so der Städtetag weiter. Andere Flächenländer in Deutschland würden 30 bis 50 Prozent dieser Kosten übernehmen. Zudem müsse auch die finanzielle Förderung der Bespieltheater substanziell verbessert werden.

Bezüglich des Betriebskostenzuschusses für die 18 städtischen Theater und Orchester (ca. 400 Millionen Euro) gab es im Jahr 2011 die letzte Erhöhung der Zuschüsse des Landes - seinerzeit in Höhe von 4,5 Millionen Euro. Dieser Betrag ist laut Städtetag von den nachfolgenden Preis- und Tarifsteigerungen aber seit langem mehr als aufgezehrt. – Andreas Rehnolt