Übrigens …

Ruhrfestspiele Recklinghausen ab 1. Mai unter dem Motto „Kopfüber Weltunter“

„Kopfüber Weltunter“ lautet das Motto der diesjährigen Ausgabe des bundesweit renommierten Kulturfestivals Ruhrfestspiele Recklinghausen. Das Festival findet in seiner inzwischen 71. Ausgabe vom 1. Mai bis zum 18. Juni statt und setzt sich mit dem Gefühl des Chaos und der Unsicherheit in Zeiten des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels und vielfach radikaler Umbrüche auseinander.

Im Spielzeitprogramm finden sich Elemente, die auf Ängste und Verunsicherung als Begleiter der Veränderungsprozesse ebenso eingehen, wie auf die damit auch verbundenen Hoffnungen auf Fortschritt und Neubeginn. Dabei richten die Ruhrfestspiele den Blick auf große revolutionäre Momente und ihre gesellschaftlichen wie literarischen Konsequenzen: von der Reformation über die Romantik als Folge der Französischen Revolution, über die Industrialisierung und die Russische Revolution bis hin zur Protestbewegung auf dem Majdan-Platz in der ukrainischen Hauptstadt Kiew, hieß es bei der Präsentation des Spielplans. Zugleich reflektiert das Kulturfestival die aktuellen Entwicklungen – von den Herausforderungen der Flüchtlingsbewegung über den wachsenden Zuspruch radikaler Parteien bis hin zum digitalen Wandel.

„In einer von Selbstzweifel durchdrungenen Gesellschaft, die dem Kontrollwahn im privaten und öffentlichen Bereich verfallen ist, steht das Programm der Ruhrfestspiele für Loslösung, Befreiung, vielleicht für Utopie“, so Festspielleiter Frank Hoffmann. Als Eröffnungsproduktion zeigen die Ruhrfestspiele in Koproduktion mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus und Unlimited Performing Arts als Weltpremiere E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann in der Regie von Robert Wilson.

Es folgt ein Spielzeitprogramm prall gefüllt mit weiteren herausragenden Werken von Goethe, Strindberg und Pirandello über Kafka, Brecht und Canetti bis hin zu Günter Grass, Woody Allen und Elfriede Jelinek. Künstler aus aller Welt von den USA über Südafrika, Syrien und der Ukraine bis hin nach China bereichern den Spielplan mit spannenden Inszenierungen. Insgesamt gibt es 108 Produktionen an 21 unterschiedlichen Spielstätten. – Andreas Rehnolt