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Ausstellung zur Tanzkritik startet in Köln

„Tanz! Kritik! Von Kritikern, Päpsten und Liebenden“ lautet der Titel einer Ausstellung, die ab Samstag (23. März) im Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs Köln zu sehen ist. Die neue Jahresausstellung widmet sich der Tanzkritik und ihren Protagonisten. Begleitet wird sie von einem Rahmenprogramm, das zeitgenössische Tanz- und Ballettkritiker vorstellt, zu Wort kommen lässt und im Gespräch die aktuelle Situation der Tanzkritik thematisiert.

Das journalistisch-literarische Genre der Tanzkritik, der kritischen Beobachtung von Tanz, ist bei Künstlern wie Zuschauern umstritten. Ebenso die Kritiker selbst und ihre Beschreibungen, Betrachtungen, Interpretationen und Wertungen tanzkünstlerischen Schaffens, die im Feuilleton, in Fachmagazinen oder im Internet Podium und Publikum, Applaus und Widerspruch finden, hieß es vor dem Start der bis zum 26. Januar kommenden Jahres terminierten Schau.

Jenseits der Tagesaktualität schreiben Kritiker und Kritikerinnen aber auch Tanzgeschichte, erzählen Geschichten aus der Geschichte und Gegenwart der Tanzkunst und verleihen ihrer Liebe zum Tanz bisweilen sogar literarischen Glanz. Einmal mehr speist sich die Ausstellung aus den umfangreichen Beständen des Deutschen Tanzarchivs, der - aufgrund der Vielfalt der Bestände - wichtigsten Sammlung zur Geschichte und Gegenwart des Tanzes in Deutschland.

„Ich lese nur schlechte Kritiken. Ihnen verdanke ich alles“, hatte der Intendant der Städtischen Bühnen Frankfurt am Main, Richard Weichert 1928 erklärt. Die Ausstellung vereint Materialien und Dokumente vom 18. Jahrhundert bis in die Jetztzeit aus einer Sammlung von über 600.000 Zeitungsausschnitten, über 500 Nachlässen (darunter über 20 Bestände zu Persönlichkeiten der schreibenden Zunft) sowie der Kunstsammlung und der Filmsammlung zu einer Bild-, Ton- und Textmontage.

Ausstellungsbegleitend finden alle zwei Monate Gespräche mit zeitgenössischen Tanz- und Ballettkritikern im Foyer des Tanzmuseum statt. Eine monatliche Filmreihe im Tanzmuseum bietet darüberhinaus die Möglichkeit, Persönlichkeiten, Orte und Episoden aus der Geschichte des Tanzes näher kennenzulernen.

Die Ausstellung ist täglich außer mittwochs von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Jeden 1. Montag im Monat ist der Eintritt frei. - Andreas Rehnolt