Übrigens …

„Die Entdeckung des Himmels“ und „Gott“ als Erst- und Uraufführung in Düsseldorf

Fragen von Glauben, Schöpfung und Gott sind eines der Schwerpunktthemen in der kommenden Spielzeit des Düsseldorfer Schauspielhauses. Die traditionsreiche Bühne, die im Januar nächsten Jahres ihr 50jähriges Bestehen feiern wird, hatte die letzten dreieinhalb Spielzeiten in Provisorien arbeiten müssen und freut sich nach Angaben von Generalintendant Wilfried Schulz ab September auf „eine Rückkehr und zugleich einen Neubeginn“ im renovierten und restaurierten Haus. 

Fast 30 Neuproduktionen stehen auf dem Programm der kommenden Spielzeit. Gerade wegen „der Kompliziertheit und Zerrissenheit der Welt, in der wir leben“ richtet das unter Schulz wieder deutschlandweit wahrgenommene Theater diesmal ein Hauptaugenmerk darauf, „unsere Welt zu begreifen, zu fragen, wie wir Menschen damit umgehen und wie wir auf ihr leben“, erklärte der Generalintendant bei der Vorstellung des Spielplans.

Gestartet wird am 20. September mit dem Revolutionsstück „Dantons Tod“ von Georg Büchner. Dabei will Schulz die Gedanken des Autors „eng mit dem Leben heute verbinden“ und deutlich machen, dass „Geschichte nur im Vorwärtsschreiten“ gehen kann. Mit „Dantons Tod“ startete das Haus in Düsseldorf übrigens vor bald 50 Jahren in seinem charakteristischen Neubau nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Spielbeginn.

„Die Entdeckung des Himmels“ nach dem Roman von Harry Mulisch aus dem Jahr 1992 steht als deutschsprachige Erstaufführung am 15. November auf dem Spielplan. Der nicht ganz unumstrittene Regisseur Matthias Hartmann zeigt das Stück „um Gott und Welt“ laut Chefdramaturg Robert Koall als „Geschichte eines frustrierten Gottes“, der die Tafel mit den zehn Geboten von der Erde zurück holen lässt aus Frustration über das misslungene Experiment Erde und Mensch.

Im April nächsten Jahres steht dann als Uraufführung das Stück „Gott“ auf dem Programm des Düsseldorfer Schauspielhauses. Der Autor Ferdinand von Schirach, dessen Stück „Terror“ bis heute für volle Theaterhäuser sorgt, behandelt das Thema Sterben und die so hochaktuelle wie strittige Frage, ob und wie ein Mensch selbst entscheiden kann oder darf, ob er sein Leben beendet. „Im Zentrum des Stücks, in dem es die ganze Zeit um den Tod geht, steht natürlich auch der Sinn des Lebens“, so die Theatermacher.

Neu im Schauspielhaus Düsseldorf werden ab der kommenden Spielzeit auch die leicht um durchschnittlich 7 Prozent angehobenen Preise sein. Ein Theaterbesuch kostet dann je nach Sitzplatz-Kategorie 14 bis 49 Euro. Als Etat stehen dem Haus laut Schulz insgesamt 27,5 Millionen Euro für den Kernbetrieb zur Verfügung, die von den beiden Gesellschaftern Land NRW und Stadt Düsseldorf getragen werden.

Dazu kommen Eigeneinnahmen aus den Eintrittsgeldern sowie projektbezogene Finanzmittel von unterschiedlichen Kultureinrichtungen. Mit der Zuschauerresonanz in der laufenden Spielzeit ist Schulz sehr zufrieden. „Es läuft gut“, bilanzierte er mit dem Verweis auf eine gesonderte Pressekonferenz zum Ende der Spielzeit 2018/2019. - Andreas Rehnolt