Ruhrtriennale fällt wegen Corona-Pandemie aus
Die diesjährige Ausgabe des renommierten Kulturfestivals Ruhrtriennale fällt wegen der Corona-Pandemie aus. Das hat der Aufsichtsrat der Kultur Ruhr GmbH im Rahmen einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung einstimmig beschlossen. Die Gesellschafterversammlung habe diesen Beschluss bestätigt, hieß es in einer in Bochum veröffentlichten Mitteilung. Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp bedauerte die Absage und nannte sie in einer gesonderten Erklärung „für viel zu verfrüht“.
In der vergangenen Woche hatten sich Bund und Länder darauf verständigt, Großveranstaltungen bis einschließlich 31. August zu verbieten. Die Ruhrtriennale hätte vom 14. August bis zum 20. September stattfinden sollen. NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) sagte zum Ausfall der Ruhrtriennale, er sei „ein herber Verlust für das kulturelle Leben in Nordrhein-Westfalen, der mich auch ganz persönlich schmerzt.“
Allerdings stehe der Schutz der Gesundheit des Publikums, der Künstlerinnen und Künstler sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „für uns an erster Stelle“, so Pfeiffer-Poensgen, die auch Aufsichtsratsvorsitzende der Kultur Ruhr GmbH ist. Schon jetzt seien die Probe- und Reiseaktivitäten zur Vorbereitung der zahlreichen Produktionen aufgrund der derzeit geltenden Bestimmungen zum internationalen Reiseverkehr stark eingeschränkt, hieß es in der Mitteilung weiter.
Da die umfangreichen Planungen für das aufwendige Programm der Ruhrtriennale mit rund 700 beteiligten Künstlerinnen und Künstlern aus etwa 40 Ländern in Kürze in die „heiße Phase“ gegangen wären, war es notwendig, die Entscheidung über die Absage des Kulturfestivals jetzt zu treffen, so die Verantwortlichen.
Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp bedauerte die Absage des Festivals. „Ich bedauere die Entscheidung der Gesellschafter und des Aufsichtsrats und halte die Entscheidung vor allen Dingen für viel zu verfrüht. Natürlich hat die Gesundheit aller Beteiligten - ob Künstler, Besucher oder Mitarbeiter - höchste Priorität. Wir arbeiten seit Wochen an einem Spielplan für eine Ruhrtriennale, der alle Hygienemaßnahmen berücksichtigt hätte“, so Carp, die in der jetzt abgesagten Ausgabe des Festivals ihre dritte und letzte Intendanz gehabt hätte.
Bereits gekaufte Karten werden zurückerstattet. Hierzu können die Karten an den Vorverkaufsstellen, an denen sie erworben wurden, zurückgegeben werden. Online-Käufer wird die Kultur Ruhr GmbH zur Abwicklung der Erstattung in den kommenden Wochen direkt kontaktieren. Bei weiteren Fragen steht außerdem die Ticket-Hotline zur Verfügung: 0221 – 280210. - Andreas Rehnolt