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Zum Tode von Gwendolyn Killebrew

Mit Gwendolyn Killebrew ist am 24. Dezember eine der großen Künstlerinnen der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg gestorben. Sie wurde 80 Jahre alt. Die Altistin war von 1976 bis 2006 Ensemble­mitglied und blieb dem Haus auch anschließend als Gast verbunden. Im Jahr 1988 wurde sie von der Deutschen Oper am Rhein zur Kammersängerin und darüber hinaus 2011 zum Ehrenmitglied ernannt. „Wir haben mit Gwendolyn Killebrew eine bedeutende Sängerin, ein wunderbares Ensemblemitglied und eine bei allen beliebte Kollegin verloren, der wir ein ehrendes Andenken bewahren werden", so Christoph Meyer, der Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein.

Während ihrer langen Karriere war Killebrew sowohl an der Deutschen Oper am Rhein als auch international an vielen Häusern erfolgreich. Sie gestaltete zahlreiche bedeutende Partien ihres Fachs vom Frühbarock bis zur Moderne. Dem Publikum in Düsseldorf und Duisburg wird sie insbesondere in ihrer Rolle als Carmen sowie in den Wagner-Partien Fricka, Erda und Waltraute, den Verdi-Rollen Ulrica, Maddalena und Azucena, ihren Monteverdi-Partien sowie als Rossinis Isabella in Erinnerung bleiben. Von der Düsseldorfer Bühne verabschiedete sie sich am 5. Juli 2009 als Bacchis in der von Christof Loy inszenierten Offenbach-Operette „Die schöne Helena“. 

Die amerikanische Altistin studierte zunächst Klavier, Gesang, Horn und Orgel. Nach Beendigung ihres Studiums an der Temple University in Philadelphia wurde sie Musiklehrerin und Musiktherapeutin. Ein weiterführendes Gesangsstudium an der Juilliard School of Music in New York legte den Grundstein für ihre Karriere als Opern-, Lied- und Oratoriensängerin. 1967 debütierte Killebrew – im Alter von erst 26 Jahren – als Waltraute („Die Walküre“) in dem von Herbert von Karajan inszenierten „Ring des Nibelungen“ an der Metropolitan Opera New York, wo sie 1979 auch als Carmen auftrat. Gastspiele führten sie zu weltweit bedeutenden Opernhäusern und Festivals wie den Bayreuther Festspielen und den Salzburger Oster- und Sommerfestspielen sowie den Londoner „The Night of the Proms“.  

Gwendolyn Killebrew war es ein besonderes Anliegen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen an junge Sängerinnen und Sänger weiterzugeben. Sie gab Meisterkurse und hatte Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen inne. In Düsseldorf unterrichtete sie bis ins hohe Alter in ihrem eigenen Musikstudio Sologesang, Chorgesang und Klavier. - Andreas Rehnolt