Premiere der "Drei Schwestern" am Aalto-Theater abgesagt
Angesichts der schockierenden Geschehnisse in der Ukraine hat die Ballettleitung des Essener Aalto-Theaters die geplante Premiere des Balletts Drei Schwestern von Valery Panov nach dem gleichnamigen Stück von Anton Tschechow abgesagt. Ballettintendant Ben Van Cauwenbergh bedauerte diese Absage jetzt sehr, war es doch ein persönliches Anliegen von ihm, dieses Ballett auf der Essener Bühne zu zeigen. Ihn und Panov verbindet eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit.
Die Entscheidung, die Produktion vom Spielplan zu nehmen, fiel dann im Einvernehmen mit dem Choreografen. „Sowohl Valery Panov als auch uns erscheint die ‚romantisierte‘ Darstellung uniformierter und bewaffneter russischer Offiziere auf der Bühne momentan ganz unangemessen", so Cauwenbergh. Wenn sich die Situation in absehbarer Zeit ändern sollte, werden die Drei Schwestern zu einem späteren Zeitpunkt zur Aufführung im Aalto-Theater gebracht. Im Zuge des Premierenausfalls hat sich die Ballettleitung kurzfristig entschlossen, eine Benefizvorstellung ins Programm zu nehmen.
Unter dem Titel Tanz für den Frieden wird es eine zusätzliche Aufführung der Tanzhommage an Queen im Aalto-Theater geben. Die Einnahmen des Abends kommen den Opfern des Krieges in der Ukraine zu Gute. „So möchten wir einen Beitrag zur Hilfe leisten für alle, die in der Ukraine nun unter der Gewalt leiden müssen. Gleichzeitig wollen wir unter dem Gedanken ‚Wir tanzen für den Frieden‘ auch ein Zeichen setzen gegen den Krieg. In meiner Compagnie tanzen 30 Tänzerinnen und Tänzer sowie acht Absolventinnen und Absolventen aus 23 Nationen und leben täglich ein friedliches Miteinander", so der Ballettintendant. An den ursprünglich geplanten Terminen von Drei Schwestern werden Stücke aus dem Repertoire gespielt. - Andreas Rehnolt