Ausstellung zum 75. Jubiläum des Dumont-Lindemann-Archivs im Theatermuseum Düsseldorf

Düsseldorf - „1904 bis 1947: Wandel zwischen Aufbruch und Moderne“ lautet der Titel der neuen Dauerausstellung, die ab dem 3. Juni im Theatermuseum der Stadt Düsseldorf im historischen Hofgärtnerhaus am Rande des Hofgartens zu sehen ist. Man wolle sich mit der zeitlich nicht befristeten Schau wieder „verstärkt dem Dumont-Lindemann-Archiv als seinem Kernbestand zu wenden und die materiellen sowie kulturhistorischen Besonderheiten des Bestandes betonten“, erklärte jetzt Museumsdirektor Sascha Förster.

Das Theatermuseum wurde 1938 als privates Theaterarchiv des „Schauspielhaus Düsseldorf (Dumont-Lindemann)“, das von 1904 bis 1933 bestand, gegründet und ging durch die Stiftung Gustav Lindemanns 1947 in den Besitz der Stadt Düsseldorf über. Seitdem hat sich das Theatermuseum zu einer zentralen Forschungs-, Vermittlungs- und Dokumentationsstätte für die Geschichte der darstellenden Künste weiterentwickelt. Es bietet bis heute ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm an, präsentiert Ausstellungen, verfügt über eine vielfältige Sammlung mit theaterbezogenen Materialien und eine wissenschaftliche Spezialbibliothek.

Neben einer beeindruckenden Materialvielfalt, für die insgesamt 42 repräsentative Objekte zwischen Bühnenbildentwurf und Krankenattest in einem überdimensionalen Setzkasten angeordnet sind, stellt die Schau auch insgesamt neun Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter dieses Reformprojekts Theaters vor. Dabei stellte Förster am Montag, dem 90. Todestag der Schauspielerin und Theatergründerin Louise Dumont klar, dass die „Strahlkraft des damaligen Schauspielhauses Düsseldorf weit über das Rheinland hinaus ging.“ Für Förster handelt es sich bei dem vor 75 Jahren erhaltenen Dumont-Lindemann-Archiv um „ein wunderbares Archiv“, auf das die Stadt Düsseldorf „stolz sein kann und sollte.“

Weitere Exponate der sehenswerten Schau sind unter anderem die Lebendmaske der 1862 in Köln geborenen Louise Dumont, eine Teekanne der Theaterleiterin, ein aus massivem Holz gefertigter Stuhl, der 1898 als Geschenk der Zarin Alexandra an die Theaterchefin in Düsseldorf kam und eine Reihe von Zinnfiguren, die die Künstlerin zeigen. Das in seiner Art einzigartige Dumont-Lindemann-Archiv dokumentiert das 1904 gegründete und 1933 unter dem Einfluss der Nationalsozialisten geschlossene Reformtheater „Schauspielhaus Düsseldorf“. Im laufenden Jahr jährt sich nach Angaben der Stadt der 150. Geburtstag des 1952 zum Ehrenbürger erklärten Lindemann.

1904 entschieden sich die Schauspielerin Louise Dumont (1862-1932) und der Regisseur und Theaterleiter Gustav Lindemann (1872-1960) zur Gründung eines eigenen Theaters, dem Schauspielhaus Düsseldorf. Während das Projekt in der deutschsprachigen Theaterlandschaft in dieser Form einmalig war, band sich das Schauspielhaus in die kulturellen Reformbewegungen zu Beginn es 20. Jahrhunderts ein. „Jede Zeit hat für uns, wenn sie durch unsere Erinnerung zieht, ihre besondere Linien“, zitierte Museumsdirektor Sascha Förster Schauspielerin Dumont.

Die Ausstellung ist dienstags bis donnerstags von 11 bis 17 Uhr sowie freitags bis sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet. - Andreas Rehnolt