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Rottendorf-Preis für Liedermacher Hannes Wader

Münster - Der Sänger und Liedermacher Hannes Wader erhält den diesjährigen Preis der Rottendorf-Stiftung. Der 1942 in Bethel bei Bielefeld geborene Wader erhält die Auszeichnung nach Angaben der Stiftung für seine Verdienste um die niederdeutsche Sprache. Mit seiner Entscheidung würdigt der Rottendorf-Ausschuss im Westfälischen Heimatbund „den mutigen, kompromisslosen und vorurteilsfreien Umgang mit der niederdeutschen Sprache“ im Werk des Liedermachers.

Mit seiner LP „Plattdeutsche Lieder“ (1974) habe Wader entscheidend dazu beigetragen, das Niederdeutsche aus dem angestammten „Heimat-Milieu“ zu befreien und es in neuen Kreisen gesellschaftsfähig zu machen. Auch in seiner Autobiografie „Trotz alledem. Mein Leben“ (2019) setze Wader dem Plattdeutschen, der Umgangssprache seines Elternhauses, ein persönliches Denkmal. Wader wurde 1942 in Bethel bei Bielefeld in einfachsten Verhältnissen geboren. Seine Auftritte auf der Burg Waldeck machten ihn in den 1960er-Jahren einem größeren Publikum bekannt.

Waser gehörte gemeinsam mit Reinhard Mey, Franz Josef Degenhardt und Hanns Dieter Hüsch zu den prominentesten Mitgliedern einer neuen deutschen Liedermacherszene. Neben seinen gesellschaftskritischen und dennoch lyrischen und poetischen Liedern widmete sich Wader in den 1970er-Jahren dem damals verpönten Volkslied. Nach 50 Jahren beendete er 2017 sein Tournee-Leben. 2013 wurde er mit dem ECHO-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet, es umfasst 37 Studio- und Live-Alben. 2019 erschien seine Autobiografie „Trotz alledem. Mein Leben“.

Der Rottendorf-Preis für Verdienste um die niederdeutsche Sprache ist nach dem westfälischen Schriftsteller und Unternehmer Andreas J. Rottendorf benannt und wird von der gleichnamigen Stiftung alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Heimatbund e. V., Dachverband für rund 600 Heimat-, Bürger- und Kulturvereine in Westfalen, verliehen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. - Andreas Rehnolt