Viele Theaterbesucher in NRW wünschen sich flexiblere Abo-Modelle und günstigere Ticketpreise
Eine landesweite Befragung des Büros der Landestheater in NRW unter Besucherinnen und Besuchern von über 30 Theatern hat ergeben, dass sich viele der Besucher flexiblere Abo-Modelle sowie günstigere Ticketpreis wünschen. Vielfach kritisierten die Theaterliebhaber, dass die Bühnen oft nicht ausreichend präsent seien mit ihren Informationen und auch im Internet oft nicht genügend mit ihren Stückangeboten und Besprechungen zu finden sind. Die Befragung erreichte von August bis Oktober 2022 insgesamt gut 5.000 Theatergänger, so NRW-Kulturministerin Ina Brandes (CDU), bei der Vorlage der Ergebnisse im Rheinischen Landestheater jetzt in Neuss.
Das Kulturministerium hatte die Befragung mit 20.000 Euro finanziert, sagte Brandes. Die Ministerin betonte, sie wolle solche Befragungen künftig „in Abständen von zwei bis drei Jahren durchführen und auswerten" lassen. Die Ergebnisse seien „eine gute Grundlage für politisches Arbeiten" im Bereich der Theater. Dafür spreche auch der im Vergleich zu der großen Wirkung solcher Befragungen relativ geringe finanzielle Aufwand, so die Ministerin. Sie wies zudem darauf hin, dass die Theater sich weiter in die jeweilige Stadt öffnen und dass die Kulturhäuser vor Ort in einen lebhafteren Austausch miteinander treten müssten. Auch dies sei ein Ergebnis der Befragung gewesen.
In der Zeit der Corona-Pandemie haben laut Brandes wegen der teilweisen Schließung sowie den Hygienemaßnahmen viele Theater aktuell weniger Besucher. Einige andere Bühnen hätten dagegen sogar mehr Besucher, als vor der Pandemie. „Aber es sind aktuell auch nicht alle früheren Theatergänger wieder zurück", so Brandes. Victoria Waldhausen, die Leiterin des Büros der Landestheater sagte, 34 Prozent der befragten Theaterbesucher „finden es gut, dass es ihr Theater gibt". Sie wollten es zudem erhalten wissen.
Otto Graf, der künstlerische Leiter des Otto-Theaters in Remscheid sprach im Zusammenhang mit Ticketpreisen davon, dass auch viele Theatergänger im Zusammenhang mit der hohen Inflationsrate und der allgemeinen Verteuerung Geldsorgen hätten. Als Besuchertage seien für sehr viele Theatergänger besonders der Freitag und der Samstag wichtig. Dies gelte für Menschen im Beruf ebenso wie für Rentner und Pensionäre, so Graf weiter. Die Befragung wurde von der Software Innovation am Campus Paderborn durchgeführt worden. - Andreas Rehnolt