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Deutscher Theaterpreis geht nach Essen, Bochum und Düsseldorf

Essen/Bochum/Düsseldorf - Der Deutsche Theaterpreis Der Faust 2023 geht in diesem Jahr mehrmals auch ins Ruhrgebiet. Als „Beste Inszenierung Musiktheater“ wurde Regisseur David Hermann für „Dogville“ von Gordon Kampe ausgezeichnet. Er zeige „das Vexierbild einer Gesellschaft, hinter deren Fassade bürgerlichen Anstands sich zunehmend Abgründe auftun. Die albtraumhafte Erzählung entfaltet eine starke Sogwirkung und kulminiert in einem großen effektvollen Finale“, so die Begründung.

Ausgezeichnet in der Kategorie „Beste Inszenierung Schauspiel" wurde Stefan Bachmann für seine Regiearbeit „Johann Holtrop“ (eine Koproduktion des Schauspiels Köln mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus). „Stefan Bachmanns Inszenierung von Rainald Goetz‘ Roman „Johann Holtrop“ ist Sog, Komposition und Theaterzauber! Sie ist unbequem und unterhaltsam, herausfordernd und mitreißend. Die Geschichte über den Aufstieg und Niedergang des Spitzenmanagers Johann Holtrop ist eine aktuelle und abgründige Weltzustandsbeschreibung der Nullerjahre (...)“ - so das Urteil der Jury.

Thomas Krupa (Regie, Drehbuch) und Tobias Bieseke (VR-Artist) vom Schauspiel Essen erhielten eine Ehrung als „Genrespringer“. Mit „Die Wand (360°)“ hätten sie ein immersives Theatererlebnis geschaffen, so die Jury. Die Inszenierung wurde gelobt als doppeltes Spiel, „in dem sich der Inhalt der Romanvorlage mit dem gewählten Erzählformat ständig neu spiegelt und kommentiert. Regie, Schauspiel, Bühnenbild, Ausstattung und Soundscape verweben sich zu einem beeindruckenden Gesamterlebnis.“

In der Sparte „Kostüm“ gewann Johanna Trudzinski vom Schauspielhaus Bochum. In „Baroque“ habe sie „lustvolle Verbindungen über die Epochen hinweg“ geschaffen. „Rauschhaft wird so mit historisierenden Schnitten und Motiven, vermischt mit Adidas und Allongeperücke, Narrenkappe und Nikeschuh ein ins heute transferiertes, barockes Lebensgefühl vermittelt.“

Außerdem erhielt Ligia Lewis als „Darsteller/in Tanz“ eine Auszeichnung für ihre Produktion „A plot/A scandal“, die zusammen mit der Ruhrtriennale und weiteren Partnern entstand und bei der Ruhrtriennale Premiere feierte. Der Deutsche Theaterpreis wird verliehen vom Deutschen Bühnenverein und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder.