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Deutsches Tanzarchiv zeigt Spuren des Politischen in der Tanzkunst

Das Echo der Utopien lautet der Titel einer Ausstellung, die seit dem 3. Oktober im Tanzmuseum des Tanzarchivs in Köln zu sehen ist. Die bis zum 18. August kommenden Jahres terminierte Schau geht den mannigfaltigen Spuren des Politischen in der Tanzkunst in Geschichte und Gegenwart nach. Thematisiert werden unter anderem auch Tanzverbote durch kirchliche und weltliche Obrigkeiten im 16. wie im 21. Jahrhundert und aktuelle Formen öffentlicher Performances und Happenings wie Flashmobs.

Wie es vor dem Start der Jahresausstellung weiter hieß, stehe der Tanz "zu Unrecht in dem Ruf, eine unpolitische Kunst zu sein, der reinen Form, oft sogar dem puren Vergnügen verpflichtet, ohne politischen Inhalt, ohne politische Aussagekraft." Die Schau wurde aus den Beständen des Deutschen Tanzarchivs Köln zusammengestellt und zeigt unter anderem auch den Widerstand einzelner Tanzkünstler in der Zeit des Nationalsozialismus sowie die "Indienstnahme" von Tänzerinnen und Tänzern durch politisch-gesellschaftliche Ideologien.

Die Kuratoren Thomas Thorausch und Klaus-Jürgen Sembach präsentieren über 150 Exponate. Die Schau geht auch der Frage nach den Chancen und den Orten von künstlerischen, sozialen und politischen Utopien in unserer Zeit nach. Begleitend zur Ausstellung gibt es Führungen, Diskussionen, Filmpräsentationen, Lesungen und museumspädagogische Aktionen. – Andreas Rehnolt