Refugees welcome im Jungen Düsseldorfer Schauspielhaus
Von 50 lachenden, tanzenden Darsteller(inne)n zwischen acht und achtzig und einem bunten Sprachen- und Kulturen-Mix berichtete theater:pur anlässlich der Premiere des spielzeitübergreifenden Theaterprojekts Garten Eden im Jungen Düsseldorfer Schauspielhaus (siehe hier). Die multikulturelle Inszenierung wurde von der Presse, dem Publikum und vor allem den Mitwirkenden aus zahlreichen Nationen hervorragend angenommen. Nun wird der Garten durch ein Café ergänzt.
Das „Café Eden“ ist eine Initiative des Düsseldorfer Schauspielhauses mit dem zakk - Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation und dem Eine Welt Forum Düsseldorf e.V.. Am Spielort des Jungen Schauspielhauses im teilweise migrantisch geprägten Stadtteil Rath wird das Düsseldorfer Schauspielhaus ein wöchentliches Café einrichten, in dem Düsseldorfer Eingeborene auf Flüchtlinge und weltläufige Neubürger treffen. Der Begriff Café steht dabei sinnbildlich für Begegnung – das Projekt geht weit über einen kulinarischen und gesprächsweisen Austausch der Bevölkerungsgruppen hinaus und gliedert sich in drei Bereiche:
- Jeden Montag werden zunächst zwischen 15.00 h und 17.00 h Sport, Spiel und Mitmach-Aktivitäten für Kinder, und Eltern sowie spezielle Treffpunkte für Frauen aus den Migranten-Familien im Vordergrund stehen.
- Von 17.00 h – 19.00 h diskutieren Café-Besucher aktuelle Fragen der Geflüchteten mit Referenten und Fachleuten aus verschiedenen Bereichen der Stadtgesellschaft. Dazu gehören Fragen zur Wohnraumbeschaffung, zu Ausbildung, Schule und Beruf, zu kulturellen Angeboten und zu rechtlichen und politischen Angelegenheiten. Unter der Überschrift „Leben im globalen Dorf“ werden Fragen diskutiert, die den Transformationsprozess unserer Gesellschaft betreffen. Darüber hinaus gibt es das „Bürgerdinner“: gemeinsame Mahlzeiten zu kontroversen Gesprächen.
- Von 19.00 h – 21.00 h steht die Kultur im Vordergrund – nicht die Hochkultur, sondern das, was eingeborene Landeshauptstädter und Geflüchtete mitbringen oder ausüben. Jeder kann aktiv werden: Lieder singen, Gitarre spielen, Geschichten vorlesen, Bilder oder Pantomime zeigen. Im CINEMA PARADISO werden unter anderem Filme nordafrikanischer oder syrischer Filmemacher gezeigt. Hierzu gibt es eine Kooperation mit dem kommunalen Kino Black Box und dem Filmmuseum.
Weitere Ideen sowie Unterstützung jedweder Art sind ebenso welcome wie die Flüchtlinge, betonen Christof Seeger-Zurmühlen und Stefan Fischer-Fels, die Koordinatoren des Projekts und Mitglieder der Intendanz des Schauspielhauses. Eröffnet wird das „Café Eden“ am 19. September mit einem großen Fest im Jungen Schauspielhaus. – Dietmar Zimmermann