Übrigens …

Drei Fragen an... Tanja Brill

Tanja Brill ist seit der Spielzeit 2006/07 Pressesprecherin der Deutschen Oper am Rhein. Theater, Literatur, Medien und Musik waren bereits Schwerpunkte ihres kulturwissenschaftlichen Studiums an der Universität Hildesheim. Währenddessen sammelte sie erste Berufserfahrungen am Saarländischen Staatstheater und beim Saarländischen Rundfunk, beim Industriekultur-Festival „Schichtwechsel“ im UNESCO-Weltkulturerbe „Alte Völklinger Hütte“ und am Wiener Burgtheater. 1999 schloss sie das Studium mit einer Diplomarbeit über „Öffentlichkeitsarbeit am Theater“ ab und wurde Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit im Jugend-, Kultur- und Bildungszentrum Volkshochschule/mon ami in Weimar. Von dort aus wechselte sie 2006 zur Deutschen Oper am Rhein.

 

Was bedeutet für Sie persönlich „Theater“?

Theater ist die fokussierte Auseinandersetzung mit Stoffen, die unser Menschsein ausmachen. Dazu braucht es - das wird mir in diesen theaterfernen Wochen mehr denn je bewusst - vor allem die Menschen selbst: Diejenigen, die das (Musik-)Theatererlebnis zusammen erschaffen und es wie ein Uhrwerk mit seinen vielen ineinandergreifenden Rädchen zum Laufen bringen. Und diejenigen, die eine Aufführung zusammen erleben, um sie auf unterschiedlichste Weise wahrzunehmen und zu reflektieren.

 

Was war für Sie der bisherige Höhepunkt in Ihrer Arbeit?

Höhepunkte meiner Arbeit sind meist an künstlerische Höhepunkte geknüpft, und an der Deutschen Oper am Rhein durfte ich davon schon viele erleben. Hoch hinaus geht es immer dann, wenn es mir durch Öffentlichkeitsarbeit und mediale Verstärkung gelingt, einen spannenden künstlerischen Prozess oder besondere Leistungen an unserem Haus ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken. Wahre Gipfelstürmer waren für mich zum Beispiel Martin Schläpfers Ballett „Ein Deutsches Requiem“, Stefan Herheims „Xerxes“-Inszenierung (zur Zeit im Stream auf www.operamrhein.de!), die Uraufführung von Anno Schreiers Oper „Schade, dass sie eine Hure war“, Michael Thalheimers fokussierte „Otello“-Inszenierung und die Neuproduktion von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“.

 

Welchen Ort in NRW (abseits eines Theatergebäudes) würden Sie Besucher*innen/Freund*innen/Gästen gerne zeigen?

Gäste und Freunde führe ich gern zu den Orten der Industriekultur in NRW: zum Landschaftspark Nord in Duisburg, zur Villa Hügel, zur Zeche Zollverein. Direkt vor unserer Tür lassen sich die vielseitigen Kunstorte in Düsseldorf entdecken, zum Beispiel an den Tagen der offenen Ateliers im lebendig durchmischten Stadtteil Flingern. Oder - ganz schlicht - „unser“ Grafenberger Wald: Hier finde ich Ruhe und neue Energie.

 

Foto: Max Brunnert

 

(Den Kontakt stellte theater:pur-Autor Christoph Schulte im Walde her.)

11. Mai 2020