Everybody needs somebody to love
Sie sind im Auftrag des Herrn unterwegs, die Brüder Jake und Elwood Blues. Ihr Ziel: die Band wieder zusammenzubringen, um ihre Heimat, das Waisenhaus von Schwester Mary, zu retten. Ist es doch von der Schließung bedroht, wenn nicht baldigst eine Steuerschuld von 5000 Dollar beglichen wird.
So lässt sich der Inhalt des 1980 entstandenen Kultfilms von John Landis The Blues Brothers zusammenfassen. Dan Aykroyd und John Belushi waren nicht nur die Hauptdarsteller dieses legendären Roadmovies, sondern auch Ideenlieferanten. Aykroyd hatte zudem die Story entwickelt. Eine Hommage an die Stars der Rhythm-and-Blues-Musik wie James Brown, Aretha Franklin, Ray Charles und John Lee Hooker.
Matthias Gehrt hat jetzt eine Bühnenfassung für das Theater Krefeld geschrieben, die bei der Premiere auf grenzenlose Begeisterung stieß. Das Publikum hielt es nicht auf den Plätzen. Spätestens bei den zahlreichen Zugaben war jeder auf den Beinen, vermutlich auch, weil die meisten sich an die Musik ihrer Jugend erinnert fühlten.
Die an sich dünne Geschichte wird durch die populären Songs wie zum Beispiel „Soul Man“, „Jailhouse Rock“ oder „Minnie The Moocher“ so aufgepeppt, dass man sich letztlich der mitreißenden Stimmung nicht entziehen kann. Schauspielerisch sind keine Highlights zu verzeichnen, auch wenn Adrian Linke (Elwood) und Paul Steinbach (Jake) das Brüderpaar gekonnt cool geben. Natürlich in schwarzem Anzug mit Sonnenbrille und schwarzem Hut. Auch stimmlich ergänzen sie sich gut. Und es macht Spaß, ihnen bei der gekonnten Choreografie ihrer Shownummern zuzuschauen. Joachim Henschke zeigt nicht zum ersten Male, wie gekonnt er den Blues vortragen kann. Esther Keil glänzt als Aretha Franklin – schwungvoll und gut bei Stimme. Ray Charles soll durch Bruno Winzen verkörpert werden, was kläglich misslingt. Willi Haselbek (Keyboards) leitet die phantastische Liveband mit Kim Jovy (Saxofon), Olaf Krüger (Trompete), Olaf Scherf (Gitarre), Christoph Kammer (Bass) und Jörg Kinzius (Schlagzeug).
Ein unterhaltsamer Abend, der mit seinem Entertainment-Wert sicherlich seinen Stellenwert im Repertoire eines Stadttheaters hat.