Übrigens …

Ein Sommernachtstraum im Tonhalle Düsseldorf

Der Sommernachtstraum als Three-Men-Show

Der österreichische Schauspieler Klaus Maria Brandauer hat in der Düsseldorfer Tonhalle mit der von ihm erstellten Fassung von Shakespeares Sommernachtstraum das Publikum begeistert. Die Veranstaltung im Rahmen des Schumannfestes fand vor ausverkauftem Haus statt. Am Ende der mit 90 Minuten viel zu kurzen Veranstaltung gab es minutenlangen Applaus und Standing Ovations für einen hinreißenden Brandauer und für das überzeugende Duo GrauSchumacher am Klavier, die den Schauspieler mit Stücken des Sommernachtstraum von Felix Mendelssohn –Bartholdy begleiteten.

Brandauer erwies sich einmal mehr als begnadeter Schauspieler, großartiger Stimmenimitator und hinreißender Komödiant. Ob in der Rolle des Oberon, des Puck, der Elfenkönigin Titania, ob als Hermia, Helena, Lysander, Demetrius. Ob als König Theseus oder Handwerker und Esel Zettel, ob als Elf Droll, als Luftgeist oder als Thisbe und Pyramus. Brandauer kiekst und krächzt, flüstert, tobt, wimmert und wütet, fleht und zürnt, hechelt, schreit und wütet mit seiner Stimme, so dass man mit geschlossenen Augen alle die Shakespearschen Figuren vor sich zu sehen glaubt.

Dazu seine Körpersprache und die Mimik, die je nach Figur immer passt. Mal tänzelt er über die riesige Bühne der Tonhalle, mal trippelt er, mal mit den Händen in der Hosentasche, mal nach der Blume suchend, deren Zaubersaft er Titania in die Augen träufeln soll. Mal rollt er sich auf dem Boden, mal streckt er sich schlafend und schnarchend an der Rampe. Und sein sich mit dem Schwert erstechender Pyramus ist schlichtweg köstlich. Das alles ohne jedwede Requisite, ohne Blume, Eselskopf und Elfentand.

Ein wunderbarer Theaterabend, der durch die musikalische Begleitung der Pianisten Andreas Grau und Götz Schumacher (GrauSchumacher) am Klavier wahrhaft zu einem Augen- und Ohrenschmaus geriet. Scherzo, Elfen- und Hochzeitsmarsch von Mendelssohn lassen ihrerseits Shakespeares bunte Panoramen in ihrer ganzen Leichtigkeit und Lebensfülle vor dem inneren Auge des Publikums entstehen. Der große englische Autor William Shakespeare hätte sich sicherlich über dieses etwas verspätete Geschenk zu seinem 450. Geburtstag gefreut.